Proteine

TU München: Künstliche Photosynthese für eine umweltschonende Nahrungsmittelproduktion

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Künstliche Photosynthese für umweltschonende Nahrungsmittelproduktion, v.l.: Doktorand Vivian Willers und Prof. Volker Sieber © Otto Zellmer / TUM

Forschende der Technischen Universität München (TUM) haben mit Hilfe einer Art künstlicher Photosynthese eine Methode zur synthetischen Herstellung von Nahrungseiweiß entwickelt.

Die Gruppe um Prof. Volker Sieber am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit kann in einem biotechnologischen Prozess indirekt über Methanol als Zwischenprodukt, aus dem klimaschädlichen Gas CO2 die Aminosäure L-Alanin, ein wesentlicher Bestandteil von Proteinen, erzeugen.

Bislang wird Protein für die Tierernährung vor allem im globalen Süden unter großem Flächenverbrauch und mit negativen Folgen für die Biodiversität gewonnen.

Klima-Co2-Emission-Umwelt
© everythingpossible – stock.adobe.com

Das aus der Atmosphäre entnommene CO2 wird zunächst mit Ökostrom und Wasserstoff zu Methanol verarbeitet. Mit der neuen Methode verwandeln synthetische Enzyme dieses Zwischenprodukt dann in einem mehrstufigen Verfahren sehr effektiv und in hoher Ausbeute in L-Alanin, eines der wichtigsten Bestandteile von Eiweiß, was unverzichtbar für die Ernährung von Menschen und Tieren ist.

Prof. Sieber vom Lehrstuhl für die Chemie Biogener Rohstoffe erläutert: „Im Vergleich zum Pflanzenanbau wird viel weniger Fläche benötigt, um die gleiche Menge an L-Alanin zu erzeugen, wenn die Energie dafür aus Solaranlagen oder Windkraft gewonnen wird. Mit der höheren Flächeneffizienz kann durch eine Art künstliche Photosynthese die gleiche Menge an Nahrungsmitteln auf deutlich weniger Fläche produziert werden. Somit wird der Weg für einen niedrigeren ökologischen Fußabdruck der Landwirtschaft bereitet.“

© Astrid Eckert / TUM

Bioökonomie und Wasserstoffwirtschaft in Kombination

Die Herstellung von L-Alanin ist für die Wissenschaftler dabei nur ein erster Schritt. „Wir wollen auch weitere Aminosäuren aus CO2 und erneuerbarer Energie bereitstellen und die Effizienz in der Umsetzung weiter erhöhen“, sagt Mitautor Vivian Willers, der das Verfahren als Doktorand am TUM Campus Straubing entwickelt hat. Das Projekt sei zudem ein gutes Beispiel dafür, wie Bioökonomie und Wasserstoffwirtschaft miteinander den Weg zu mehr Nachhaltigkeit bereiten, betonen die Forscher.

Mehr Informationen unter: tum.de

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