Food & Beverage

Wie man Flexitarier in Deutschland für sich gewinnt

Mit einem geschätzten Wert von 432,77 Mio. Euro könnte der deutsche Markt für pflanzliche Proteine Prognosen zufolge bis zum Jahr 2029 auf bis zu 539,30 Mio. Euro ansteigen.

Deutschland hat sich in den letzten Jahren zu einem Marktführer in der pflanzlichen Industrie entwickelt. Was treibt dieses Wachstum an und was noch wichtiger scheint, was müssen Unternehmen wissen, um deutsche Verbraucher für pflanzliche Produkte zu gewinnen?

In seinem jüngsten New Food Hub-Interview sprach ProVeg International mit der deutschen Lebensmittelexpertin Dr. Melanie Speck, um diese Fragen zu beantworten und ihre Erkenntnisse über den jüngsten deutschen Smart-Protein-Verbraucherbericht zu erfragen. Dr. Speck hat die Professur für Sozioökonomie in Haushalt und Betrieb an der Hochschule Osnabrück inne und ist Senior Researcherin am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie.

Eine zentrale Frage, die Dr. Speck gestellt wurde, war die nach der Bedeutung des Lebensmittelumfelds für Flexitarier bei ihren Kaufentscheidungen. Dr. Speck erläuterte, dass die Umgebung, in der das Gericht oder Produkt gekauft wird, eine wichtige Rolle bei der Entscheidung spielt, ob Verbraucher sich für pflanzliche Alternativen oder Produkte auf tierischer Basis entscheiden.

„Menschen, die sich selbst als Veganer oder Vegetarier bezeichnen, wissen bereits, welche Art von Lebensmitteln sie essen oder kaufen werden, bevor sie eine Kantine oder einen Einzelhändler betreten“, sagt Dr. Speck.

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© ProVeg International

Speck führt aus: „Aber die Flexitarier haben ihre Wahl noch nicht getroffen, jedoch sind sie hier die wichtigste Gruppe. Fleischesser denken nicht wirklich über vegane oder vegetarische Alternativen nach, aber die Flexitarier sind ihnen gegenüber aufgeschlossen, also sind sie die Hauptgruppe, auf die wir uns bei der Nutzung der Lebensmittelumgebung konzentrieren sollten. Veganer werden nichts an ihrer Hauptwahl ändern, aber die Flexitarier tun das jeden Tag. Das ist also die wichtigste Idee beim Aufbau von Lebensmittelumgebungen“.

Fokus auf das Lebensmittelumfeld

Da sich der deutsche Markt für pflanzliche Lebensmittel weiter entwickelt, wird die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Vorlieben von Flexitariern zu einer Schlüsselstrategie für Unternehmen, die von diesem wachsenden Trend profitieren wollen.

Mit proaktiven Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensmittelumfelds können die Akteure diese dynamische Verbrauchergruppe effektiv ansprechen und so weiteres Wachstum und Innovationen im Bereich der pflanzlichen Lebensmittel und Getränke fördern.

Weitere Informationen: proveg.org

Dr. Speck’s sozioökonomische Empfehlungen für den pflanzlichen Markt sowie ihre fachlichen Einblicke in die deutsche Smart-Protein-Studie von ProVeg finden Sie hier im Video des New Food Hub.

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