Die Zukunft pflanzlicher Lebensmittel liegt nicht nur in den Händen innovativer Marken oder zukunftsorientierter Verbraucher – sie liegt auch in den Händen der Einzelhändler, so ProVeg International. Da Supermärkte für 70 % des Lebensmittelumsatzes verantwortlich sind, spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Lebensmittelumgebung. Aber tun sie genug, um pflanzliche Lebensmittel zur Norm zu machen?
In der neuesten Folge des New Food Hub Podcasts spricht ProVeg International mit Martine Van Haperen, einer Expertin für Lebensmittelindustrie und Gastronomie. Sie beleuchtet die aktuelle Einzelhandelslandschaft für pflanzliche Lebensmittel, die Hindernisse, die einer breiteren Akzeptanz im Wege stehen, und wie Einzelhändler sinnvolle Veränderungen vorantreiben können.

Die schweigende Mehrheit will Veränderung
Verbraucher sagen häufig, dass sie mehr pflanzliche Optionen wünschen, aber wenn sie einen Supermarkt betreten, hält die Dominanz tierischer Produkte an alten Gewohnheiten fest. Laut einer niederländischen Studie sind zwei Drittel der Menschen der Meinung, dass das Lebensmittelsystem stärker auf Pflanzen basieren sollte. Im Laden greifen viele jedoch auf vertraute Lebensmittel zurück, oft aufgrund subtiler Hinweise, die bestätigen, dass tierische Produkte die Norm sind.
Einzelhändler haben die Macht, diesen Status quo in Frage zu stellen. Von der Platzierung im Regal bis hin zu Preisstrategien – jede Entscheidung, die sie treffen, beeinflusst das Kaufverhalten. Wie können sie also die Verbraucher zu einer pflanzenbasierten Ernährung bewegen?
Der Protein Tracker: ein Meilenstein für Supermärkte
Ein großer Durchbruch bei der Verfolgung des Fortschritts bei pflanzlichen Lebensmitteln ist der Protein Tracker, eine Initiative, die von ProVeg Netherlands in Zusammenarbeit mit Einzelhändlern und NGOs entwickelt wurde. Dieses Tool misst das Verhältnis von Verkäufen von pflanzlichen zu tierischen Proteinen und hilft Supermärkten, ihre Umstellung auf einen ausgewogeneren Ansatz zu überwachen und zu beschleunigen.
Da sich einige Einzelhändler bereits zu einer Aufteilung von 60/40 zwischen pflanzlichen und tierischen Proteinen bis 2030 verpflichtet haben, ist der Protein Tracker ein wichtiges Instrument zur Rechenschaftslegung. Aber werden die Einzelhändler ihn annehmen, und wie können sie ihn nutzen, um ihr Angebot umzugestalten?

Intelligente Einzelhandelsstrategien
Einzelhändler, die den Verkauf von pflanzlichen Produkten ankurbeln möchten, sollten subtile, strategische Änderungen in Betracht ziehen:
- Unauffällige Reformulierung: Einige Geschäfte ersetzen Butter und Eier in Keksen und Gebäck still und leise und machen sie ohne großes Aufsehen auf pflanzlicher Basis.
- Hybridprodukte: Mischprodukte (z. B. Fleischprodukte mit pflanzlichem Protein) gewinnen an Bedeutung und erleichtern den Verbrauchern die Umstellung.
- Erfolgreiches Marketing: Anstatt ein „veganes“ Etikett auf die Vorderseite der Verpackung zu kleben, heben erfolgreiche Einzelhändler Geschmack, Textur und Herkunft hervor – Eigenschaften, die bei den meisten Käufern Anklang finden.
Wie geht es weiter im Einzelhandel?
Mit Blick auf die Zukunft freut sich Van Haperen über die wachsende Präsenz von Produkten auf Pflanzenbasis in verschiedenen Einzelhandelskategorien. „Wir sehen Mischprodukte, neue Backwaren und sogar Veränderungen im Süßwarenregal, das jahrelang von Gelatine dominiert wurde. Jetzt tauchen überall Lebensmittel und Logos auf Pflanzenbasis auf. Das gibt einen Vorgeschmack darauf, wie Supermärkte in ein paar Jahren aussehen könnten – und das ist wirklich aufregend.“
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Supermärkte bei der Diversifizierung von Proteinen eine Vorreiterrolle übernehmen können? Schauen Sie die neueste Folge des New Food Hub-Podcasts, um eine ausführliche Diskussion über die Zukunft des Einzelhandels und Strategien für pflanzliche Lebensmittel zu hören.
Wenn Sie weitere Unterstützung bei Ihrer Strategie für alternative Proteine benötigen, wenden Sie sich an corporate@proveg.org.