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Südostasien: Technische Innovationen fördern veganen Trend

Umwelt- und Klimaveränderungen und ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein bringen die Menschen in Südostasien zunehmend dazu, ihre Konsumgewohnheiten zu überdenken und sich pflanzenbasiert zu ernähren. Singapur entwickelt sich dabei gerade zu einem landwirtschaftlichen Innovationszentrum.

Tierische Proteine werden zunehmend durch pflanzliche Alternativen ersetzt

Die ökologischen Auswirkungen der Produktion tierischer Produkte übersteigen jene von pflanzlichen Produkten deutlich. Eingriffe in die Natur wie Rohdungen für Weideflächen wirken sich negativ auf die Umwelt aus, Folgen sind erhöhte Treibhausgasemissionen, Luft- und Wasserverschmutzung. Dennoch steigt der weltweite Konsum von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten weiter an.

Doch parallel zu dieser Entwicklung bringen die Umweltveränderungen immer mehr Menschen dazu, ihre Konsumgewohnheiten zu überdenken. Tierische Proteine werden zunehmend durch pflanzliche Alternativen wie Tofu und Tempeh, Kichererbsen, Linsen oder Erbsen ersetzt.

Laut eines aktuellen Berichts der online-Plattform The ASEAN Post ist der Trend hin zu veganen Alternativprodukten in Südostasien deutlich zu spüren. Das Weltwirtschaftsforum führt die Entwicklung auf die wachsende Mittelschicht und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein in der ASEAN-Region (Verband Südostasiatischer Nationen) zurück.

Südostasien pflanzliches Protein
© The ASEAN Post

Laut Marktforschungsdienst Mintel haben 39% der indonesischen und 34% der thailändischen Stadtbevölkerung in 2017 mehr pflanzliche Eiweißquellen konsumiert. 24% der indonesischen und 61% der thailändischen Stadtbewohner planten zudem, sich pflanzlich oder vegetarisch zu ernähren.

Michelle Teodoro, Global Food Science and Nutrition Analyst bei Mintel, sagte: „Die traditionelle Landwirtschaft kann den Proteinbedarf der Welt nicht decken. Die derzeitige Nachfrage nach Fleisch auf der ganzen Welt und das Wachstum der Fleischproduktion in dieser Größenordnung werden erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Gleichzeitig entfernen sich immer mehr Verbraucher von Fleisch und suchen stattdessen nach alternativen Proteinquellen.“

Singapur entwickelt sich zum Innovationszentrum

Laut Bericht der ASEAN Post gewinnt die Lebensmitteltechnologie in der ASEAN-Region immer mehr an Bedeutung, da sie durch wissenschaftliche Entwicklung von Lebensmitteln die Verfügbarkeit, Qualität und den Zugang verbessert habe. Technologie sei entscheidend, um nachhaltigere Alternativen für Proteinquellen zu schaffen, die auch die gesamte Lieferkette neu definieren können.

Bei der weltweit ausgeschriebenen „Liveability Challenge 2019“ gewann das singapurische Unternehmen „Sophie’s Kitchen“ den mit 1 Mio. USD dotierten ersten Platz für die Herstellung von Protein in Lebensmittelqualität aus Mikroalgen als Alternative zu tierischem und pflanzlichem Protein. Laut Eugene Wang, Mitgründer und Geschäftsführer, „werden beim Anbau einer Tonne Rindfleischprotein 141 Hektar Land für den Anbau benötigt, das Algenprotein benötigt nur 0,02 Hektar Land.“

„Wir glauben, dass pflanzliches Protein das Fleischprotein ersetzen wird. Wir hoffen, dass es die Märkte erobert, damit die Vorteile spürbar werden“, sagte Lim Hock Chuan, Geschäftsführer der gemeinnützigen Temasek Foundation Ecosperity, welche den Wettbewerb sponsort.

Singapur entwickelt sich zum Innovationszentrum für die Landwirtschaft in Asien, was an der Zunahme von Risikokapitalgebern und Accelerators zu erkennen ist, die sich auf die Lebensmitteltechnologie im Land konzentrieren. Aufgrund der Flächenknappheit war Singapur nie eine landwirtschaftliche Nation. Durch technische Innovationen könnte sich das ändern.

Ted Tan, stellvertretender Geschäftsführer von Enterprise Singapore, sagte auf der jüngsten Future of Food Asia-Konferenz: „Heute geht es nicht mehr nur darum, den Hunger zu bekämpfen. Wir müssen umweltbewusste, bessere und gesündere Lebensmittel anbauen.“

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