Interviews

Im Interview mit Handtmann: „Das Interesse an unserem „Steak 2.0″ auf der Anuga FoodTec war überwältigend“

Die Handtmann Maschinenfabrik GmbH ist spezialisiert auf innovative Füll- und Portioniersysteme. Diese Technologien finden breite Anwendung in der Lebensmittelindustrie, unter anderem auch bei der Herstellung von pflanzenbasierten Wurst- und Fleischwaren und anderen Alternativprodukten. Handtmann setzt dabei auf Innovation, um sowohl neue Produktideen als auch klassische Rezepturen mit modernster Technologie umzusetzen.

Auf der Anuga FoodTec in Köln präsentierte Handtmann mit seinem neuen Formsystem eine neue Option zur Herstellung geformter und gefüllter Produkte. Das Formsystem bietet Flexibilität sowohl für das freie Formen als auch für das Formen und Trennen von unter anderem vegetarischen und veganen Alternativeprodukten. Mit dem „Steak 2.0“ zeigte Handtmann auf der Messe auch seine neueste Produktinnovation im Bereich pflanzlicher Fleischalternativen.

Winfried Hartwig ist in seiner Funktion als Branchenmanager für Alternative Proteine der Anwendungs- und Branchenexperte für den Sektor Alternative Proteine im weltweiten Handtmann Netzwerk. Er beschäftigt sich intensiv mit den aktuellen Trends und Entwicklungen im Bereich der Alternativen Proteine und berät Kunden, Interessenten und Partner. Im Interview spricht er mit uns über die erfolgreiche Anuga FoodTec Messe und das durchweg positive Feedback der Besucher zum „Steak 2.0“.

Herr Hartwig, auf der Anuga FoodTec haben Sie das “Steak 2.0” vorgestellt. Was ist das Besondere an dieser pflanzlichen Fleischalternative?

Die größte Besonderheit besteht in der Machart des Steaks 2.0, durch unser neues Formsystem FME 570 ist es uns bei Handtmann gelungen ein pflanzenbasiertes Steak zu schaffen, welches das tierische Original naturgetreu nachbildet, aber mit einer Stundenleistung von 1000 Kg die Stunde und mehr.

Wir können mit unserem System die Feinmarmorierung sowie die grobe Fettstrukturierung bestimmen und somit verschiedenste Steakarten wie z.B. Filet Mignon, Ribeye oder Entrecôte nachbilden. Andere Verfahren, die vergleichbaren Ergebnisse bringen, wie z.B. 3-D Bioprinting, können diese Stundenleistungen nicht oder nur durch den Betrieb vieler Drucker gleichzeitig erbringen. Die hohe Stundenleistung ist jedoch zwingend notwendig, um pflanzliche Whole Cuts wirtschaftlich herzustellen.

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Winfried Hartwig © Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG

Wie war das Feedback der Fachbesucher auf der Anuga FoodTec zu dem Produkt?

Das Interesse am Steak überwältigend. Mit so einer starken Nachfrage haben wir nicht gerechnet. Besucher haben uns mitgeteilt, nur wegen dem Steak gekommen zu sein. Zudem hatten wir eine große Vielfalt von Besuchern, die unser Steak verkosten konnten. Daher war es für uns umso schöner, ein durchweg sehr positives Feedback bekommen zu haben.

Was macht die Technologie hinter dem Steak 2.0 so einzigartig? Welche Aspekte des Produktionssystems würden Sie hervorheben?

Da der Markteintritt des Systems noch bevorsteht, halten wir uns hier noch etwas bedeckt. Das System ermöglicht es uns, die natürliche Fettmarmorierung und Verteilung von tierischen Whole-Cuts naturgetreu nachzubilden. Auch die hohe Flexibilität des Systems, die es erlaubt verschiedenste Produktformen und Fettmuster flexibel darzustellen und das bei einer Stundenleistung, die es erlaubt den Einzelhandel zu bedienen und somit die Produkte einem breiten Publikum zugängig zu machen, lag stark im Fokus der Entwicklung. Wichtig war auch die Kompatabilität zu unseren Handtmann Vakuumfüllern, die bereits beim Kunden im Einsatz sind, das neue System kann als Vorsatzgerät zu bereits bestehender Handtmann Technik eingesetzt werden.

handtmann fleischalternative steak 2.0
Steak 2.0 © Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG

Das Produkt wurde in Zusammenarbeit mit Planteneers entwickelt. Ist die Processing-Technologie an die Rohstoffe von Planteneers gebunden?

Es war schnell klar, dass wir für ein optimales Ergebnis einen starken Partner für die Ingredients benötigen. Unser höchster Anspruch während des gesamten Entwicklungsprozesses waren die Textur und der Geschmack des Endproduktes. Hier war es entscheidend, Produkt- und Prozess-Entwicklung zu koppeln. Primär Fettverteilung und Textur, d.h. Faserausrichtung, technisch zu lösen, in enger Zusammenarbeit mit der rezeptorischen Optimierung durch unseren Partner Planteneers.

Wenn es um den Verkauf des Systems geht, sind wir jedoch nicht an Planteneers gebunden, das Gleiche gilt umgekehrt natürlich auch. Somit können auch Kunden, die ihre eigenen Massen verwenden wollen, auf unser System zugreifen. Jedoch empfehlen wir die Rohstoffe von Planteneers, da sie perfekt auf unser System abgestimmt sind und auch hier seitens Planteneers viel Know-how eingeflossen ist. Und mit dem Feedback der Anuga ToodTec können wir auch hier sagen, dass die seitens Planteneers entwickelten Massen überzeugen konnten.

Wann können Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten, die ersten Produkte, die mit dieser Technologie hergestellt wurden, im Handel zu finden?

Nach der Anuga finden jetzt die ersten Kundentests bei uns im Handtmann Forum in Biberach statt. Die Resonanz ist auch hier sehr positiv. Somit bin ich guter Dinge, dass das Steak 2.0 schon sehr bald im Handel erworben werden kann.

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© Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG

Auf der Anuga FoodTec war Bühler mit auf Ihrem Stand vertreten, können Sie uns mehr über die Zusammenarbeit mit Bühler verraten?

Mit unserem Handtmann Inotec Portfolio decken wir die Prozesskette von der Produktvorbereitung bis zum portionierten Produkt ab. Mit Multivac als strategischem Partner den Downstream bis zum endverpackten Produkt und damit zur handelsfertigen Ware.

Wenn man den Gedanken der Gesamt-Linienlösung weiterdenkt, war eine Kooperation mit Bühler der nächste logische Schritt im Upstream zu unserem Portfolio. So können wir zusammen mit Bühler unseren Kunden nun die gesamte Prozesskette für die Herstellung von Lebensmitteln auf Basis texturierter pflanzlicher Proteine anbieten, um so die Entwicklung des Alternative Proteine Sektors weiter voranzutreiben.

Wo und wie können sich Interessierte zu den plant-based Lösungen und Technologien von Handtmann informieren? Auf welchen Fachmessen und Konferenzen wird Handtmann in diesem Jahr vertreten sein?

Es besteht immer die Möglichkeit über unseren Vertrieb oder unsere Website Kontakt zu uns aufzunehmen. Das nächste plant-based Event, auf dem wir Aussteller sind, wird die Plant Based World Expo London im November sein. Ich werde auch einige Events besuchen und ansonsten kann man auch gerne direkt mit mir in Kontakt treten.

Herr Hartwig, wir bedanken uns für das Gespräch.

Weitere Informationen: handtmann.de

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