Kultiviertes Fleisch

Forsea stellt den ersten kultivierten Aal vor und strebt eine Markteinführung für 2025 an

Das Startup-Unternehmen Forsea Foods, Ltd. hat seinen ersten Prototyp eines zellkultivierten Süßwasseraals vorgestellt und setzt damit seine Mission fort, wilde Aalpopulationen vor dem Aussterben zu bewahren.

Forsea ist es nach eigenen Angaben gelungen, den traditionellen japanischen Unagi-Aal (Anguilla japonica) nachzubilden, der die gleiche Textur und den gleichen reichhaltigen Geschmack wie echter Aal aufweist.

Das visionäre Startup-Unternehmen hat mit dem Chefkoch Katsumi Kusumoto zusammengearbeitet, um zwei beliebte traditionelle japanische Gerichte zu kreieren – Unagi Kabayaki (marinierter, gegrillter Aal auf Reis) und Unagi Nigiri. Kusumoto betreibt das vegane Restaurant SAIDO in Tokio, das vom veganen und vegetarischen Online-Restaurantführer Happy Cow zum besten veganen Restaurant der Welt 2019 gewählt wurde.

Das Unternehmen hat ein funktionierendes Proof-of-Concept entwickelt, das die sensorischen Eigenschaften von echtem Aalfleisch verkörpert und ist nun bereit für das Scale-up. Im Rahmen der Zusammenarbeit steuert Forsea seine neuartige Technologie zur Zellkultivierung von Aalstücken bei, während Kusumoto sein kulinarisches Können beisteuert, um das Produkt in Bezug auf Textur und Geschmack zu perfektionieren. Forsea war der Gewinner des Startup Pitch Hour Prize auf dem Asia-Pacific Agri-Food Innovation Summit im vergangenen Oktober in Singapur.

„Unagi ist in Japan ein Dauerbrenner“, erklärt Kusumoto. „Seine zeitlose Anziehungskraft wird jedoch durch das wachsende Bewusstsein der japanischen Bevölkerung für die Notwendigkeit eines nachhaltigeren Ansatzes beeinträchtigt. Es war eine aufregende Reise, sich mit aufstrebenden Innovatoren zusammenzutun und gemeinsam daran zu arbeiten, den traditionellen Unagi-Genuss mit einem klaren Umweltbewusstsein anzubieten.“

© Forsea Foods

Vision einer reichhaltigen Aalversorgung

Forsea wurde 2021 mit dem Ziel gegründet, die Abwärtsspirale der Meeresfrüchtepopulationen durch die Entwicklung von Alternativen aus Zellkulturen umzukehren. Die Überfischung des Aals hat diese aquatische Delikatesse zu einer bedrohten Art gemacht. Die große Beliebtheit von Aalfleisch in Asien, Europa und den USA stellt auch die Lieferanten vor große Herausforderungen, da sie mit der steigenden Nachfrage nicht Schritt halten können. Dies führt zu Versorgungsengpässen, illegalem Handel und hohen Preisen.

„Dieser Meilenstein markiert einen großen Schritt auf unserem Weg, köstliche kultivierte Meeresfrüchteprodukte zu liefern“, erklärt Roee Nir, CEO und Mitgründer von Forsea. „Forsea leistet Pionierarbeit bei der Verschmelzung von traditioneller, hochwertiger asiatischer Küche mit bahnbrechender Technologie, um den weltweit ersten kultivierten Unag zu erschaffen, der dem Verbraucher ein echtes Meeresfrüchte-Erlebnis bietet, ohne das Leben im Wasser weiter zu belasten.“

Neben seinem Beitrag zum Schutz der Meere bietet der zellkultivierte Aal von Forsea eine nahrhafte Alternative, die frei von Antibiotika, Hormonen und Meeresschadstoffen ist.

© Gilad Artzie

Markteinführung im Jahr 2025

Einzigartig an der firmeneigenen Methode zur Kultivierung von Meeresfrüchten ist die Anwendung der Organoid-Technologie, die die Herstellung von 3D-Mikrogeweben aus Fett und Muskeln ermöglicht. Diese differenzieren sich spontan in essbare Zellen und ahmen den natürlichen Prozess der Zellbildung nach. Die Zelllinien organisieren sich selbst zu Gewebestrukturen, ohne dass ein Gerüst erforderlich ist, was den Produktionsprozess vereinfacht und die Skalierbarkeit verbessert.

Mit diesem Ansatz könnten die größten Herausforderungen der Branche überwunden und einige der Engpässe bei der Versorgung mit Aalfleisch beseitigt werden. Das firmeneigene Verfahren ermöglicht außerdem eine effiziente und kostengünstige Produktion von gezüchtetem Fleisch, da es die Abhängigkeit von teuren Wachstumsfaktoren deutlich verringert.

Forsea geht davon aus, dass sein erstes Produkt im Jahr 2025 auf den Markt kommen wird und sucht nach strategischen Partnern in Japan (dem größten Verbraucher von Süßwasseraal) und in ganz Asien. Auch die EU und die USA sind als sich schnell entwickelnde Märkte auf dem Radar des Unternehmens.

Um den Fortschritt zu beschleunigen, hat Forsea sein Team erweitert und neue Abteilungen für Technik und Lebensmittelanwendungen gegründet. Nir hat Mayu Sugisaki zum Business Development Manager in Japan ernannt, um seine Präsenz auf dem asiatischen Lebensmittelmarkt zu festigen.

Weitere Informationen: forseafoods.com

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