Trotz wählerischer Käufer verzeichnet GFK für 2023 insgesamt das beste Ostergeschäft der letzten fünf Jahre.
Der Süßwarenmarkt verzeichnet nach Angaben von Consumer Panel Services GfK das beste Ostergeschäft der letzten fünf Jahre und das, obwohl die Deutschen 2023 weniger und seltener Osterartikel kauften. Der Bericht zeigt, welche Artikel trotz steigender Preise gefragt waren und wie Hersteller und Handel neue saisonale Kaufanreize setzen können. Auch der Umsatz mit veganen Produkte konnte dieses Jahr wieder deutlich zulegen.
Mit 3,2 Milliarden Euro war die Ostersaison 2023 für die Süßwarenbranche die umsatzstärkste seit fünf Jahren. Davon sind 506 Millionen Euro Umsatz allein auf Osterartikel zurückzuführen. Der Umsatzanstieg war jedoch rein preisgetrieben, mit einer Steigerung der Durchschnittspreise
um 12 Prozent für Süßwaren und 8 Prozent für Osterartikel im Vergleich zur Ostersaison im Vorjahr. Während der Umsatz mit Süßwaren um 9 Prozent stieg, ging der Absatz um knapp 3 Prozent zurück. Ähnlich verhält es sich bei reinen Osterartikeln, wo die Umsätze um 2 Prozent zunahmen,
der Absatz jedoch um 5 Prozent zurückging.
Während der Pandemie (2020/2021) stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Süßwaren und Osterartikeln in den Osterwochen deutlich an, mit einem Spitzenwert von 5,3 Kilogramm im Jahr 2021 gegenüber durchschnittlich 4,5 Kilogramm im Jahr 2019. Mit der Rückkehr zu einem aktiveren Lebensstil nach der Pandemie, aber auch durch die inflationsbedingt gestiegenen Lebensmittelpreise, nahm der Pro-Kopf-Verbrauch für Süßwaren 2023 leicht ab (von 5,3 auf 5 Kilogramm), liegt damit aber immer noch über dem Niveau von vor der Pandemie.
Vegane Süßwaren auch zu Ostern im Trend
Vegane Süßwaren werden bei den Deutschen immer beliebter. Ihr Absatz stieg im Jahr 2022 um 16 Prozent auf insgesamt 81.000 Tonnen. Fast zwei Drittel des Umsatzes mit veganen und vegetarischen Süßwaren entfielen 2022 auf Fruchtgummis gefolgt von Tafelschokolade (14 Prozent). Besonders beliebt sind vegane Süßwaren bei den jüngeren Generationen: Millennials (Verbraucher unter 40 Jahren) machen beispielsweise 31 Prozent der Käufer aus.
Auch zu Ostern war der Trend zu veganen Süßwaren deutlich spürbar: So verzeichneten vegane Süßwaren in den diesjährigen Osterwochen nicht nur ein Umsatzplus von 14 Prozent, sondern (entgegen dem allgemeinen Trend) auch ein Absatzplus von 2 Prozent. Grund hierfür ist die gestiegene Käuferanzahl von 17,8 auf 18,5 Millionen. Die Anzahl der Käufer für vegane Osterartikel lag wie im Vorjahr bei 1 Million.
Hersteller und Händler fokussieren Verbraucherwünsche
Um den Absatz zu saisonalen Anlässen wie Ostern zu steigern, sollten Hersteller und Händler laut GFK die Verbraucher immer wieder neu begeistern und ihnen zusätzliche Kaufanreize bieten. Ähnlich wie in der Adventszeit, in der Verbraucher über einen längeren Zeitraum frühzeitig auf die Feierlichkeiten eingestimmt werden, könnten auch die Wochen vor Ostern mit einer breiten Palette an innovativen Angeboten und Trendsorten gefüllt werden, um die Vorfreude der Kunden bereits frühzeitig zu erhöhen.
Das Verständnis für die Einstellungen und Kaufgewohnheiten der Konsumenten ist dabei von zentraler Bedeutung. Gerade im Hinblick auf die wachsende Zahl von Single-Haushalten sind Flexibilität und Kreativität gefragt. So sind kinderlose Haushalte oft eher geneigt, bei saisonalen Süßwaren zu sparen, während Familien ihren Kindern damit weiterhin eine Freude machen wollen.
Außerdem kann es sich lohnen für vegane Konsumenten alternative Osterprodukte stärker in Szene zu setzen: durch eine zentrale Platzierung oder auffällige Beschilderung in den Regalen sowie stärkere Präsenz in den Handzetteln. Hersteller und Händler sollten sich der unterschiedlichen Zielgruppenbedürfnisse bewusst sein.
Weitere Informationen unter: www.gfk-cps.com