Neue Studie der AFC Consulting Group und der neuen Protein NL Partner für Deutschland zeigt großes Potenzial für vegane und Hybrid-Produkte.
Pflanzliche Alternativen haben sich als fester Bestandteil der deutschen Lebensmittelindustrie etabliert. 2024 erzielten sie im Einzelhandel einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro – hinzu kommen zusätzliche Erlöse aus Gastronomie, Außer-Haus-Markt und Gemeinschaftsverpflegung. Laut einer neuen Studie der Agri-Food- Experten der AFC Consulting Group und „Die neuen Protein NL Partner für Deutschland“, einer niederländischen öffentlich-privaten Startup-Initiative, bleiben die Perspektiven für alternative Proteine trotz eines zuletzt schwächeren Wachstums äußerst positiv.
Zwischen 2022 und 2024 wuchs der deutsche Markt für alternative Proteine durchschnittlich um 3,3 % pro Jahr. Die Studie zeigt, dass strengere regulatorische Vorgaben sowie die ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele führender Händler die wichtigsten Treiber des künftigen Wachstums sind. Diese Faktoren dürften sowohl die Entwicklung als auch die Akzeptanz veganer und hybrider Proteinprodukte beschleunigen.
Einzelhandel und Industrie verstärken ihr Engagement
Große deutsche Lebensmittelkonzerne wie Südzucker, Pfeifer & Langen und Tönnies sowie Händler wie Rewe und Lidl haben ihre Aktivitäten im Bereich der pflanzlichen Alternativen deutlich ausgebaut. Sie erweitern ihre veganen Sortimente, kooperieren mit Startups und investieren zunehmend in innovative Food-Tech-Projekte.

Hybridprodukte – Mischungen aus Fleisch und pflanzlichen Proteinen – entwickeln sich dabei zu einer Schlüssel-Kategorie, da sie Verbraucherinnen und Verbrauchern den Einstieg in eine flexitarische Ernährung erleichtern. Ein Beispiel: Das neue Hybrid-Burger-Patty von Aldi Nord, bestehend aus 70 % Fleisch und 30 % pflanzlichen Zutaten, bringt nachhaltige Alternativen erstmals einem breiteren Publikum näher. Für Zutatenhersteller eröffnen hybride Formate zudem neue Chancen, pflanzen- und pilzbasierte Proteinlösungen im größeren Maßstab einzusetzen.
Ein Markt im Wandel
„Langfristige Konsumtrends, insbesondere bei jüngeren Generationen, kombiniert mit verschärften Regulierungen und ambitionierten ESG-Zielen des Handels, treiben den Wandel des deutschen Lebensmittelmarktes weg von tierischen Produkten hin zu pflanzlichen Lösungen“, sagt Anselm Elles, Geschäftsführer der AFC Consulting Group.
„Alternativen wie pflanzliche Produkte, fermentationsbasierte Zutaten und hybride Lösungen werden eine entscheidende Rolle beim Aufbau eines nachhaltigeren Lebensmittelsystems spielen“, ergänzt Jochem Wolthuis, Koordinator und Nationaler Beauftragter von „Die neuen Protein NL Partner für Deutschland”. „Das niederländische Food-Tech-Ökosystem – vertreten durch unseren Startup- Cluster – ist bereit, die deutsche Proteinwende zu unterstützen und zu beschleunigen.“
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