
Das junge Startup Vyld hat es sich zur Aufgabe gemacht, Meeresalgen als nachhaltigen Rohstoff im Mainstream zu etablieren. So wie die industrielle Revolution Landwirtschaft und Ökonomie unwiderruflich verändert hat, ist die regenerative Kreislaufwirtschaft gerade dabei, das Gleiche zu tun. Und so passt es, dass Vyld, gegründet von Marine Guide und Ecopreneurin Ines Schiller, ihr Büro in einer historischen Scheune mitten in Berlin-Neukölln hat. Gerade hat das Team erfolgreich sein erstes Produkt, den ‘Tangpon’ (einen Tampon aus Seetang), in die Beta Phase der Entwicklung gebracht.
Meeresalgen sind laut Vyld ideal für die nachhaltige Menstruation: Algenbasierte Fasern sind saugfähig, entzündungshemmend, vollständig biologisch abbaubar, respektieren das körpereigene Mikrobiom und müssen nicht gebleicht werden. Darüber hinaus wachsen Algen zehnmal schneller als Landpflanzen, ohne dass Trinkwasser, Pestizide, Düngemittel oder Land benötigt werden und sie bilden dabei die Basis mariner Ökosysteme. Mit dem Tangpon macht Vyld diese Eigenschaften nun für Periodenprodukte nutzbar.

„Am Anfang unserer Reise prophezeiten uns einige Leute aus der Branche, vornehmlich Männer, dass es niemals funktionieren würde, alternative, nachhaltigere Tampons zu produzieren”, sagt Ines Schiller, CEO von Vyld. “So viele Menschen nehmen neben dem ‘Periodenmüll-Problem’ Reizungen und Auslaufen während der Menstruation in Kauf, weil sie glauben, dass es keine Alternative gibt. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, das zu ändern.“
Um dieses verbesserte Menstruationserlebnis sicherzustellen, wird der Beta-Tangpon direkt einem Anwender-Test unterzogen. Insgesamt 329 Menschen unterstützten im letzten Jahr Vylds Crowdfunding Kampagne. Alle Unterstützer können sich zeitnah für den Produkttest registrieren und wertvolles Feedback für den Tangpon und dessen Weiterentwicklung geben. Die Umfrage dient der Produktverbesserung vor der Markteinführung, die für das Jahr 2024 geplant ist.
„In der Vergangenheit wurden Periodenprodukte primär nach ökonomischen Parametern entwickelt. Diese neue Generation von Periodenprodukten stellt Nachhaltigkeit, Performance, Komfort und Gesundheit an erste Stelle”, sagt Melanie Schichan, Head of Tampon bei Vyld.

Das Scale-up und die Vorbereitung des Markteintritts erfordern weiteres Kapital und im Sinne ihres ganzheitlichen Ansatzes finanzieren Schiller und ihr Team die Produktentwicklung auch nachhaltiger als klassische Startups. Statt Venture Capital zu suchen, geht Vyld Partnerschaften mit kleinen Fonds, Family Offices und Business Angels ein, die ihr Geld regenerativ anlegen wollen.
Dazu sagt Schiller: „In Anbetracht all der Krisen, mit denen wir als globale Gesellschaft konfrontiert sind, wirkt die VC-Welt mit ihrem Hypergrowth Ansatz zunehmend altmodisch. Wir sind dabei, eine Wirtschaft zu entwickeln, die nicht-ausbeuterisch, regenerativ und inklusiv ist. Wir laden die Investoren und Investorinnen ein, diese neue Welt mit uns aufzubauen.” Gemeinsam mit Vylds bisherigen Investoren hat das Team Terms erarbeitet, die mit den gemeinsamen Werten übereinstimmen.
“Die finanzielle Rendite ist sehr attraktiv, gleichzeitig ist das Instrument geduldig, flexibel und – was am wichtigsten ist – gedeckelt, so dass Vylds Gewinne für weiteren Impact verwendet werden können“, erklärt Schiller. Alle Investoren und Investorinnen sind auf Basis des ‘Future Profit Partnership Agreement’ (FPPA) an Vyld beteiligt, einem von Vyld entwickelten progressiven Finanzierungsinstrument, das mit den Grundsätzen des Verantwortungseigentum vereinbar ist und das Vyld open-source für andere Startups zur Verfügung stellt, die ihrem Vorbild folgen wollen.
Weitere Informationen dazu auf www.vyldness.de.