Im Rahmen einer EU-weiten Eiweißstrategie wollen beide Länder die Autonomie bei pflanzlichen Proteinen stärken.
Dieses Jahr reiste der französische Landwirtschaftsminister Marc Fesneau nach Wien, um gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig das Neujahrskonzert 2024 zu besuchen. Im Rahmen eines Arbeitsgesprächs diskutierten die Minister land- und forstwirtschaftliche Schwerpunkte, wie die Stärkung der Versorgung mit regionalem, pflanzlichem Protein.
„Gemeinsam mit Frankreich haben wir eine EU-Eiweißstrategie angestoßen. Damit wollen wir Sojaimporte aus Übersee künftig deutlich reduzieren und den Versorgungsgrad in der EU erhöhen. Das ist mehr als notwendig, denn derzeit produziert die EU nur rund 1 % des weltweiten Sojabedarfs. Wir fordern die EU-Kommission nochmals nachdrücklich auf, rasch eine EU-Eiweißstrategie vorzulegen. Österreichs Versorgung mit pflanzlichem Protein für die Fütterung liegt bei über 80 %. Dennoch ist Österreich von Importen abhängig – rund 500.000 Tonnen Sojabohnen und Sojaschrot werden für die menschliche Ernährung und Fütterung pro Jahr eingeführt“, so Totschnig.
Schon 2021 haben Österreich und Frankreich in einer gemeinsamen Deklaration die EU-Kommission aufgefordert eine europäische Eiweißstrategie vorzulegen. „Frankreich und Österreich sind vertraute Partner. Die Absichtserklärungen, die 2021 zu Pflanzenproteinen und 2022 im Bereich der Forstwirtschaft unterzeichnet wurden, bilden die Grundlage für eine dynamische Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern. Frankreich und Österreich setzen sich für eine europäische Strategie für pflanzliche Proteine ein, die die strategische Autonomie Europas bei Proteinen und Stickstoffdüngern stärken soll, indem sie die Schließung von Nährstoffkreisläufen verbessert und positive Maßnahmen für das Klima ermöglicht“, so Fesneau.
Am 17. Dezember 2021 unterzeichneten Österreich und Frankreich eine Deklaration zu pflanzlichem Protein. Die Kernforderung richtete sich dabei an die EU-Kommission, einen Vorschlag für eine EU-Eiweißstrategie vorzulegen. Dieser österreichisch-französische Vorstoß wurde von 19 weiteren Mitgliedsstaaten mitgetragen und schließlich von der EU-Kommission aufgegriffen. Der angekündigte Vorschlag ist jedoch längst ausständig.
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