Durch die COVID-19 Krise ist die persönliche Gesundheit für viele Verbraucher verstärkt in den Fokus gerückt. In einer neuen Mintel-Studie gaben knapp ein Viertel der Befragten in Deutschland an, dass eine gesunde Ernährung seit Ausbruch der Pandemie für sie einen höheren Stellenwert eingenommen hat.
Für konventionelle Schokolade ist damit auf dem Speiseplan vermeintlich wenig Platz. Zuckerreduziert, vegan und nachhaltig: Auf diese Attribute setzen mittlerweile viele Schokohersteller. Doch auch solche Schokoladenvariationen sind bei vielen Verbrauchern unbeliebt: Mehr als drei von fünf Befragten würden lieber weniger herkömmliche Schokolade essen, als auf die zuckerreduzierte Alternative zurückzugreifen. Etwa ein Drittel würde aufhören, sein Lieblingsprodukt zu kaufen, sobald der Hersteller in der Rezeptur den Zuckergehalt verringert.
Junge Konsumenten halten vegane Alternativen für gesünder
Vegane Ernährungsweisen werden in Deutschland immer beliebter, einschließlich veganer Schokolade. Diese ist besonders bei jungen Verbrauchern in Deutschland beliebt, für die die vegane Version oft eine echte Alternative zur herkömmlichen Schokolade darstellt. Mehr als jeder Dritte der 16-24 Jährigen hält vegane Schokolade für gesünder als ihre klassischen Pendants mit Kuhmilch.
Dieses Marktpotenzial haben viele Unternehmen bereits erkannt. So auch der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt, der seine beliebten Osterhasen nun auch in veganer Version anbietet. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen, sollten sich Marken laut Mintel nicht nur auf das Attribut “pflanzlich” fixieren, sondern weiterdenken. So ist es im Moment ratsam, Geschmack und Textur zu perfektionieren und eine größere Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Formaten anzubieten.
Schokolade am besten ethisch und nachhaltig
Den Verbrauchern in Deutschland ist Nachhaltigkeit im internationalen Vergleich sehr wichtig. Inzwischen gibt ein Drittel der Befragten an, meist ethische und nachhaltige Entscheidungen beim Einkauf zu treffen. Die Besonderheit bei Schokolade: 68 Prozent der Befragten sagen, dass sie ein ethisches Verhalten bei der Schokoladenproduktion sogar voraussetzen. Wenn Unternehmen beispielsweise unethischer Produktionspraktiken überführt werden, führt dies oft dazu, dass die Verbraucher die Marken wechseln.
Unternehmen sollten also grundsätzlich ethische Produktionsbedingungen sicherstellen. Diese ethische Einstellung kann und sollte dann auch klar kommuniziert werden. Die holländische Marke Tony’s Chocolonely ist ein Beispiel dafür, wie dies funktionieren kann. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen, informiert das Unternehmen auf der Produktverpackung sowie auf Veranstaltungen aktiv über Ausbeutung und Zwangsarbeit beim Kakaoanbau und setzt selbst auf ethische Arbeitsbedingungen.
Außerdem sind nachhaltige Verpackungsmaterialien ein wichtiges Thema für die Verbraucher in Deutschland. Viele von ihnen wünschen sich auch für Schokolade umweltfreundliche Verpackungen. Knapp zwei von fünf Verbraucher finden einen höheren Preis von Schokolade gerechtfertigt, wenn sie in recycelbaren Materialien verpackt ist. Viele Unternehmen reagieren darauf bereits.
Mehr zur neuen Studie auf www.store.mintel.com/de/reports/chocolate-confectionery-germany-2022.