Laut dem „Weizmann Institute of Science” in Rehovot könnte durch den Verzicht auf Fleisch und etwaige tierische Produkte die Landwirtschaft etwa 350 Millionen Menschen mehr ernähren als bisher. Dies sei hinsichtlich des steigenden Bevölkerungswachstums auch nötig.
Bei der allgemeinen Versorgung seien zwei Hauptprobleme zu festzustellen: Zum einen der hohe Prozentanteil von Lebensmitteln, die bereits auf dem Weg zum Konsumenten verderben, zum anderen der hohe Ressourcenbedarf tierischer Produkte. Anhand von Rindfleisch sei die schlechte Ressourceneffizienz gut zu erkennen: Auf einer Fläche, die für vier Gramm Rindfleisch benötigt wird, könne man knapp 100 Gramm pflanzliche Nahrung mit vergleichbarem Eiweiß- und Kaloriengehalt erzeugen. Durch die fehlenden 96 Gramm entstehen hohe Opportunitätskosten. Auch bei anderen tierischen Produkten sei dies nicht anders. Bei Schweinefleisch beträgt die Verlustrate in etwa 90%, bei Milchprodukten 75%, bei Hühnerfleisch 50% und bei Eiern 40%.
Studienautoren schrieben zu dem Thema: „Die hier vorgestellten Berechnungen zeigen, dass die Bevorzugung einer pflanzlichen Kost gegenüber einer weniger effizienten tierbasierten Kost potenziell mehr Menschen ernähren kann als die vollständige Beseitigung konventioneller Lebensmittelverluste.“
Die selbe Meinung teilt auch der Agrarökonom Matin Qaim von der Universität Göttingen, äußert sich jedoch differenzierter. „Allerdings ist das Ziel eines kompletten Veganismus nicht zu empfehlen.“ Das Risiko der Mangelernährung bei Kindern und Schwangeren sei zu groß.