Die Ernährungsorganisation ProVeg hat auf der jährlichen Mensatagung in Bochum sieben Studenten- und Studierendenwerke aus ganz Deutschland als zukunftsweisende Planetary-Health-Mensen ausgezeichnet.
Die Auszeichnung würdigt einzigartige Konzepte für eine gesunde pflanzenbasierte Verpflegung, die den Planeten schützt. Sie soll damit der Gastronomie branchenweit als Inspiration dienen. Träger des Nachhaltigkeitspreises sind die Mensastandorte Erlangen-Nürnberg, Frankfurt (Oder), Göttingen, Kiel, Mannheim, Osnabrück und Potsdam. Sie überzeugten durch ein ebenso abwechslungsreiches wie gesundes, preiswertes und klimafreundliches veganes Angebot.
Neue Standards, auch für Business-Caterer
Die Studenten- und Studierendenwerke arbeiten bereits seit 2015 mit ProVeg Food Services zusammen. Während dieser Zeit ist Nachhaltigkeit zu einem zentralen Grundsatz der Verpflegung an Hochschulen geworden. Die Mensen antworten mit ihrem wachsenden veggie-freundlichen Angebot auf die veränderten Ansprüche der ebenso jungen wie aufgeklärten Zielgruppe, die klimafreundliche Speisen aktiv einfordert.
So sorgten Berliner Mensen 2021 bereits als Pioniere bundesweit für Schlagzeilen – mit einem zu 96 Prozent pflanzenbasierten Angebot in allen Mensen und Cafeterien. Das klappt nicht nur in Berlin, sondern funktioniert deutschlandweit: In den sieben ausgezeichneten Standorten sind durchschnittlich 68 Prozent aller verkauften Gerichte vegan. Damit setzen die zukunftsträchtigen Mensen Standards, an denen Studierende auch die Verpflegung künftiger Arbeitgeber messen werden.
Voneinander lernen durch Best Practices
Das Ergebnis sind ebenso attraktive wie lukrative Angebote, die allen Anforderungen an eine moderne Gemeinschaftsverpflegung gerecht werden – mit anderen Worten: Best Practices. Denn bei der Auszeichnung steht besonders das Lernen voneinander im Vordergrund. So begleitet die Auszeichnung auch die Veröffentlichung eines Kochbuchs mit den beliebtesten pflanzlichen Rezepten der Sieger-Mensen, von internationaler Tex-Mex-Küche bis hin zu regionalen Klassikern. Die nachhaltigen Rezepte sind allesamt praxiserprobt und umfassen Angaben zu den Treibhausgas-Emissionen der Gerichte je Portion.
Ernährung zentral für den Klimaschutz
Die Auszeichnung stützt sich auf die 2019 von der EAT-Lancet-Kommission entwickelte Planetary Health Diet. Die nachhaltige Ernährung zum Wohle des Planeten setzt vorrangig auf Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse, Nüsse und Saaten. Im Gegenzug enthält sie nur wenige hochverarbeitete – und nur wenige tierische Produkte. Letztere gelten als Hauptursache dafür, dass unser Ernährungssystem entscheidend zum Ausstoß von Treibhausgasen beiträgt. Allein in Deutschland gehen bis zu 77 Prozent der landwirtschaftlichen Emissionen auf die Tierhaltung zurück.
Gemeinsam mit 17 Partnerorganisationen wird ProVeg diesen Zusammenhang im November auch auf der Weltklimakonferenz COP 27 im Food4Climate-Pavillon den rund 200 Delegierten der Weltgemeinschaft vorstellen. Raphael Podselver ist für die politische Arbeit von ProVeg auf UN-Ebene verantwortlich: „Untätigkeit im Hinblick auf die Lebensmittelsysteme ist in diesem Stadium keine Option mehr.“ Die gute Nachricht: Die Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung kann wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge die ernährungsbedingten Emissionen deutlich senken. Sie wirkt damit dem Klimawandel entgegen und sichert die Ernährungssicherheit künftiger Generationen.
Mehr Informationen unter: proveg.com/de/