„Ernte gut – alles gut“ hieß es im Oktober bei der Rügenwalder Mühle: Das Lebensmittelunternehmen aus Bad Zwischenahn konnte diesen Herbst rund 137 t seines ersten eigenen Sojas aus Deutschland einfahren. Die erfolgreiche Ernte markiert einen wichtigen Meilenstein im Pilotprojekt „Soja made in Germany“.
Michael Hähnel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Rügenwalder Mühle, freut sich sehr über den vielversprechenden Verlauf: „Wir sind deutscher Marktführer im Bereich der klimafreundlicheren Fleisch- und Wurstalternativen. Eine möglichst nachhaltige, regionale Herstellung unserer Produkte spielt dabei eine wichtige Rolle. Der heimische Sojaanbau verspricht uns nicht nur die beste Qualität für unsere Produkte, sondern auch die Nähe zu Lieferanten, Erzeugern und letztendlich zum Endverbraucher. Kürzere Transportwege sparen CO2-Emissionen und verbessern die Nachhaltigkeit unserer Produkte.“
Auf die Ernte folgt nun im nächsten Schritt die Veredelung der Sojabohnen durch ein ausgewähltes Partnerunternehmen. Die Anbaufläche umfasste je ein Feld in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg mit jeweils 25 Hektar. Die Aussaat durch den Vertragspartner erfolgte im Mai.
Mutiger Schritt mit viel Potenzial
Mit ihrem Sojaprojekt geht die Rügenwalder Mühle einen mutigen Schritt, denn die Anbauregion der Sojabohnen hat entscheidenden Einfluss auf Geschmack und Farbe des Rohstoffs. Aufgrund des kräftigeren Geschmacks und der dunkleren Farbe des deutschen Sojas lässt es sich als Zutat nicht einfach austauschen, da dies geschmackliche und optische Auswirkungen auf die Produkte hat. Nach der Veredelung wird das heimische Soja daher einige Test- und Entwicklungsphasen durchlaufen. Dabei zeigt sich, in welchen bestehenden aber auch neuen vegetarischen/veganen Produkten die Rügenwalder Mühle das eigene Soja verarbeiten kann. Sind Tests und Entwicklungsarbeit erfolgreich, plant der Markenhersteller schon im kommenden Jahr zehn Prozent des Gesamtbedarfs mit heimischem Soja zu decken und den Anteil in den nächsten Jahren sukzessive zu steigern.
Heimische Rohstoffe für mehr Nachhaltigkeit
Beste Zutaten so regional wie möglich zu beschaffen, lautet seit jeher das Credo der Rügenwalder Mühle. Seit dem Start der fleischfreien Produktlinie engagiert sich die Rügenwalder Mühle daher für heimische pflanzliche Proteine. Ein erster Schritt war die Umstellung auf europäisches Soja im April 2019. Inzwischen bezieht das Unternehmen rund 50 Prozent des verarbeiteten Soja aus der Donauregion.
Neben Soja nutzt der Lebensmittelhersteller weitere pflanzliche Rohstoffe europäischen Ursprungs: So stammen die Erbsen ausschließlich aus Frankreich und der Weizen fast ausschließlich aus Deutschland. Um künftig noch mehr Zutaten regional beschaffenzu können, arbeitet die F&E zudem mit weiteren, vielversprechenden heimischen Proteinquellen wie Ackerbohnen, Kartoffeln oder Lupinen. Das eigene Soja aus Deutschland bringt die Rügenwalder Mühle ihren hoch gesteckten Zielen in den Bereichen Regionalität und Nachhaltigkeit nochmals näher.