Das deutsche BioTech-Startup Kynda geht eine zukunftsorientierte Partnerschaft mit Enjoy Ventures, der PHW-Gruppe und Clima Now ein.
Kynda, ein Vorreiter in der industriellen Biomasse-Fermentation, hat erfolgreich 3 Millionen Euro in einer Seed-Finanzierungsrunde eingesammelt. Das Unternehmen entwickelt innovative Fermentationstechnologien und Bioreaktoren, die Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie in hochwertige Mykoproteine umwandeln können.
Angeführt wurde die Finanzierungsrunde von Enjoy Ventures (über ihren Invest-Impuls Scale Fund), mit Beteiligung der PHW-Gruppe sowie Clima Now, einem Schweizer Climate-Tech-Investor. Der neuen Investorengruppe wird C.E.L.L. Investment in einem ‚Second Closing‘ beitreten. Diese Finanzierung markiert einen wesentlichen Schritt in Kyndas Mission, die nachhaltige Proteinproduktion durch pilzbasierte Fermentation und Mykoproteinentwicklung entscheidend zu optimieren und somit einen weiteren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten.
Plug-and-Play-Fermentationsplattform
Ein zentrales Innovationsmerkmal von Kynda ist die Kombination der firmeneigenen Technologie, bestehend aus einer neuen Generation von Fermentationsreaktoren und biotechnologischem Know-how. Die skalierbare und benutzerfreundliche Plug- und Play-Lösung ermöglicht es Industriepartnern Nebenströme der Lebensmittelproduktion zu nutzen. Die über diesen Prozess hergestellten Mykoproteine zeichnen sich durch eine fleischähnliche Textur sowie das Vorhandensein von essentiellen Aminosäuren, Ballaststoffen, zellgebundenen Fetten und durch einen natürlichen Umami-Geschmack aus, wodurch sie sich ideal als Zutat für pflanzliche Lebensmittel und Anwendungen in der Tierernährung eignen.
Durch die Umwandlung von Nebenprodukten in hochwertige, proteinreiche Zutaten für Lebensmittel, Tierfutter und andere Bioprodukte, beabsichtigt Kynda den Wasserverbrauch und Treibhausgasemissionen im Vergleich zu herkömmlichen Proteinproduktionsmethoden deutlich zu reduzieren. Zudem minimiert das Produktionsmodell den Transportaufwand, da die Produktion direkt an den Orten erfolgen kann, an denen die Nebenprodukte anfallen, was die CO₂-Emissionen zusätzlich verringert. Anstatt nährstoffreiche Nebenprodukte zu entsorgen, werden diese durch Kyndas Technologie weiterverwertet, was eine Kreislaufwirtschaft fördert, von der sowohl Unternehmen als auch die Umwelt profitieren.

Kynda plant, die Produktion in seiner neuen Anlage in Jelmstorf bei Hamburg, die im zweiten Quartal 2025 eröffnet werden soll, zu erweitern. „Viele unserer Kunden benötigen Tausende von Tonnen an Produkten. Diese Investition ermöglicht es uns, unsere Produktionskapazität gemeinsam mit unseren Partnern zu erhöhen, um diesen Bedarf zu decken und den Massenmarkt zu erreichen“, sagt Daniel MacGowan, Mitgründer von Kynda.
Kynda gewinnt PHW-Gruppe als Investor und strategischen Partner
Die Gewinnung der PHW-Gruppe, bekannt für Marken wie WIESENHOF und Green Legend, als Investor und strategischen Partner, stellt einen bedeutenden Meilenstein für Kynda dar. In den letzten zehn Jahren hat sich die PHW-Gruppe, einer der führenden Geflügelproduzenten Europas, in dem Markt für alternative Proteine etabliert und verfügt über Expertise in den Bereichen Einkauf, Fermentationstechnologie und biotechnologische Verarbeitung sowie in der Produktion von Rohstoffen und Zusatzstoffen für pflanzliche Wurstwaren, Fleisch- und Fischalternativen sowie Tiernahrung.
„Seit der Gründung im Jahr 2024 widmet sich VTEC Precision Foods, ein Tochterunternehmen der PHW-Gruppe, intensiv der fermentativen Extraktion von Rohstoffen aus Nebenprodukten der pflanzlichen Proteinproduktion. Eine Investition und Partnerschaft im Bereich der pilzbasierenden Fermentation war daher für uns der nächste logische Schritt. Durch die enge Vernetzung unserer Teams können wir innovative Formulierungen entwickeln und bestehende Produkte weiter optimieren. Gleichzeitig stärkt diese Partnerschaft unsere Position im Bereich der fermentativen Rohstoffproduktion und fördert den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Infrastruktur“, so Marcus Keitzer, Vorstand für Alternative Proteine der PHW-Gruppe.

„Diese strategische Partnerschaft ermöglicht vielversprechende Synergien, die die Implementierung und Kommerzialisierung unserer Technologie und Superfood-Rohstoffe beschleunigen“, sagt Franziskus Schnabel, Mitgründer von Kynda. „Mit der Unterstützung der PHW-Gruppe sind wir bestens aufgestellt, um nachhaltige Innovationen im großen Maßstab voranzutreiben.“
Kynda positioniert sich als zentraler Akteur in der Zukunft der globalen Produktion alternativer Proteine. „Mit dem wachsenden veganen Lebensmittelmarkt und der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach minimal verarbeiteten Produkten bietet Kynda den Herstellern eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Lösung, um diesen Trends nach saubereren, gesünderen und allergenfreundlicheren Lebensmittelzutaten gerecht zu werden. Diese Finanzierungsrunde, kombiniert mit starken Partnerschaften und modernster Technologie, ermöglicht es Kynda, die Ausweitung kreislauforientierter Lösungen in der Lebensmittelproduktion und Tierernährung zu beschleunigen“, fügt Gerrit Gnisa von Enjoy Venture hinzu.
Auch Clima Now ist von Kyndas Ansatz überzeugt: „Kyndas innovative Myzeltechnologie ist ein echter Game-Changer. Indem landwirtschaftliche Nebenprodukte innerhalb von 24 Stunden in Protein umgewandelt werden, senken sie signifikant die Treibhausgasemissionen und den Wasserverbrauch. Wir sind stolz darauf, diesen Durchbruch in der nachhaltigen Lebensmittelproduktion zu unterstützen“, erklärt Nathalie Moral, CEO von Clima Now.
Weitere Informationen: kyndatech.com