Kurz vor dem Ende des COP28-Klimagipfels ruft die pflanzliche Fleischmarke Meatless Farm die britische Regierung mit einer neuen Kampagne dazu auf, ihre Klimaziele zu erreichen.
Das Unternehmen fordert die Regierung auf, „Landwirte zu unterstützen, Subventionen umzustellen und weniger Fleisch zu essen“. Für letzteres hat Meatless Farm einen Plan mit regulatorischen und finanziellen Maßnahmen ausgearbeitet, die die Produktion und den Konsum von Fleisch in Land reduzieren und gleichzeitig die Verfügbarkeit und den Konsum von pflanzlichen Lebensmitteln erhöhen könnten. Dazu gehören Steuererleichterungen und Zuschüsse für Landwirte, die pflanzliche Lebensmittel erzeugen, mehr Forschung und Entwicklung im Bereich der Altproteine und neue Gesetze zur Nachhaltigkeit von Lebensmitteln.
Die Kampagne wurde zum Teil von UN-Klimachef Simon Stiell inspiriert, der sagt, dass „gute Absichten nicht ausreichen, um die Emissionen in diesem Jahrzehnt zu halbieren oder Leben zu retten“. Um diesen Punkt zu verdeutlichen und die Aufmerksamkeit der Politiker auf sich zu ziehen, ist Meatless Farm mit einem digitalen Kampagnenfahrzeug mit dem Slogan „No More Hot Air“ vor das Parlament gezogen.
Das Design zeigt eine Kuh, die heiße Luftwolken ausstößt und verdeutlicht, wie wenig sich durch frühere COP-Gipfel verändert hat. Es ist auch eine Anspielung auf die Umweltauswirkungen von Methan, das von Kühen produziert wird und nach Kohlendioxid das zweithäufigste Treibhausgas ist. Die britische Regierung hatte sich in der Vergangenheit bereits dazu verpflichtet, die Methanemissionen bis 2030 um 30 % zu senken, ist aber derzeit nicht auf dem Weg, dieses Ziel zu erreichen.

„Die Dinge sind nicht besser geworden“
Letztes Jahr gab es auf der COP27 zum ersten Mal Pavillons, die sich mit dem Wandel des Lebensmittelsystems befassten und auf der COP28 wird zum ersten Mal ein Großteil der den Delegierten servierten Speisen fleischfrei sein. Auf dem diesjährigen Gipfel gab es auch einen Tag der Ernährung, Landwirtschaft und des Wassers und es wird eine Erklärung der Staats- und Regierungschefs zu Ernährungssystemen, Landwirtschaft und Klimaschutz angestrebt, um sicherzustellen, dass sie sich zum Wandel der Ernährungssysteme verpflichten.
Trotz der Zunahme pflanzenbasierter Initiativen könnte es jedoch schwierig werden, Fortschritte auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem zu erzielen, denn große Fleischunternehmen und Lobbyisten der Fleischbranche sind ebenfalls auf dem Gipfel vertreten, um den politischen Entscheidungsträgern eine fleischfreundliche Botschaft zu vermitteln.
„Viel zu lange waren Lebensmittel nicht im Fokus der COP“, sagte Alison Reilly, Marketingleiterin von Meatless Farm. „Seit diesem Jahr stehen sie endlich auf der Tagesordnung. Der Verzehr von weniger tierischen Produkten ist im Kampf gegen den Klimawandel von entscheidender Bedeutung und der einfachste Weg, dies zu erreichen, ist die Umstellung auf eine stärker pflanzliche Ernährung.“
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