Der neue Coop Plant-Based Food Report verzeichnet einen Anstieg von männlichen Konsumenten bei pflanzlichen Alternativprodukten und einen Abwärtstrend bei Frauen.
Im Plant Based Food Report 2024 stellen die Autoren zwar fest, dass die Nachfrage nach allen Fleischalternativen bei Coop seit 2018 deutlich gestiegen ist, wobei insbesondere Burger in diesem Zeitraum um 279% zugenommen haben, das Unternehmen weist jedoch darauf hin, dass dieses Wachstum in den letzten zwei Jahren zurückgegangen ist. Bei den veganen Wurst- und Charcuterie-Alternativen ist jedoch ein starker Aufwärtstrend zu verzeichnen. Die drei umsatzstärksten Kategorien von Fleischersatzprodukten auf dem Schweizer Markt sind vegane Schnitzel, Aufschnitt und Wurstalternativen.
Interessanterweise stellt der Bericht fest, dass der Anteil der Frauen unter den Kunden von Fleischersatzprodukten in den letzten vier Jahren abgenommen hat, aber ein Wachstumstrend bei den Männern zu verzeichnen ist. Eine kürzlich in Frontiers in Communication veröffentlichte Studie über Männlichkeit und Veganismus ergab, dass ein Teil der männlichen Befragten an eine „neue Männlichkeit“ glaubt, die eine Abkehr von starren, stereotypen Vorstellungen von Männlichkeit darstellt und dass immer mehr Männer eine positive Einstellung zum Veganismus entwickeln.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Bericht
- 58 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mehrmals im Monat bewusst auf tierische Lebensmittel verzichten.
- 28 Prozent gaben an, dass sie mehrmals im Monat pflanzliche Alternativen zu Fleisch, Milch und Käse kaufen, während der Anteil derer, die noch nie ein Ersatzprodukt probiert haben, seit 2022 um 5 Prozentpunkte gesunken ist.
- Derzeit ist mehr als jede siebte bei Coop verkaufte Milch pflanzlich, wobei Milchersatzprodukte auf Haferbasis am beliebtesten sind.
- 51 Prozent der Befragten konsumieren seit mindestens vier Jahren vegane Alternativen. Dies entspricht einem weiteren Anstieg von 3 Prozentpunkten im Vergleich zu 2023. Auch die Coop-Verkaufszahlen unterstreichen diese Entwicklung und der Trend dürfte sich fortsetzen.
- Fast 70 Prozent der befragten Männer und Frauen denken, dass sie in fünf Jahren häufiger oder gleich häufig zu Ersatzprodukten greifen werden.
Käufer von pflanzlichen Alternativen sind häufig keine Veganer
Laut Bericht kombinieren zwei Drittel der Befragten Ersatzprodukte mit tierischen Lebensmitteln innerhalb einer Mahlzeit. Dies deckt sich mit einer von MACH Consumer durchgeführten Studie vom Oktober 2023, die ergab, dass die Mehrheit derjenigen, die alternative Produkte kaufen und konsumieren, regelmäßig (42 %) oder gelegentlich (42 %) tierisches Fleisch essen, während nur 16 % Vegetarier oder Veganer sind.
Vegane Ersatzprodukte werden weiterhin besonders häufig von jungen Frauen und Männern aus urbanen Gebieten der Deutschschweiz eingekauft, wobei der Umweltschutz wie schon im letzten Jahr bei allen Ernährungstypen einer der Top Gründe für eine teilweise oder komplett vegane Ernährung ist.
Coop Schweiz führt derzeit über 1’900 vegane Produkte unter den Eigenmarken Betty Bossi, Plant Kitchen und Karma sowie unter zahlreichen Marken von Geschäftspartnern.
Weitere Informationen: coop.ch/de
