Eine kürzlich von Statista Consumer Insights durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass kultiviertes Fleisch bei den Verbrauchern weltweit immer noch auf wenig Gegenliebe stößt.
Die Umfrage, an der von Januar bis Dezember 2023 pro Land 2.000 bis 10.000 Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren teilgenommen haben, zeigt eine unterschiedliche Bereitschaft, kultiviertes Fleisch zu probieren. Den Ergebnissen zufolge bekundete beispielsweise in Indien jeder fünfte Befragte Interesse daran, kultiviertes Fleisch zu probieren, während in Frankreich nur 9% der Befragten Interesse an diesem neuen Lebensmittelkonzept zeigten.
Im Vereinigten Königreich, wo nach Angaben des Good Food Institute Europe mindestens 23 Unternehmen für kultiviertes Fleisch an der Entwicklung von schlachtfreiem Fleisch arbeiten, gaben 17% der Befragten an, dass sie daran interessiert seien, es zu probieren. Auch in den Vereinigten Staaten, wo zwei verschiedene kultivierte Hühnerfleischprodukte die Zulassung erhalten haben, gaben 16% der Befragten an, dass sie bereit sind, dieses Fleisch zu konsumieren.
In einigen europäischen Ländern scheint die Begeisterung ähnlich groß zu sein wie in den USA. In Schweden und Deutschland sind 16% an kultiviertem Fleisch interessiert, während in Italien, wo die Regierung Versuche unternommen hat, die Produktion und den Verkauf zu verbieten, 14% der Befragten bereit sind, es zu probieren. In Spanien, der Heimat von BioTech Foods, dem ersten Unternehmen für kultiviertes Fleisch im Besitz von JBS, war die Begeisterung mit 13% ebenfalls eher gering.

Weltweite Zulassungen
Nach Angaben des Good Food Institute entwickeln weltweit rund 160 Unternehmen kultivierte Fleischprodukte, Zutaten und andere Inputs. Allerdings haben bisher nur vier Länder ein zellbasiertes Produkt für den Verzehr jenseits von privaten Verkostungsevents zugelassen.
Die Zulassung von zwei kultivierten Fleischprodukten in Singapur, dem kultivierten Huhn von GOOD Meat und der kürzlich zugelassenen kultivierten Wachtel von Vow, unterstreicht den fortschrittlichen Ansatz des Landes in Bezug auf alternative Proteine.
Was die Verbraucherakzeptanz in Singapur angeht, so ergab eine kürzlich vom Bildungsministerium finanzierte Umfrage, dass in der multiethnischen asiatischen Bevölkerung pflanzliches Fleisch mit 29% die höchste Akzeptanzrate hat, gefolgt von kultiviertem Fleisch mit 25% und Produkten auf Insektenbasis mit 7,2%.

In den USA hat die US Food and Drug Administration die kultivierten Hühnerfleischprodukte von UPSIDE Foods und GOOD Meat zugelassen. Allerdings sind die Produkte derzeit in keinem Restaurant erhältlich.
Ebenso hat das israelische Gesundheitsministerium das weltweit erste von Aleph Farms entwickelte Produkt aus kultiviertem Rindfleisch als sicher für den Verzehr eingestuft und damit den Weg für die Markteinführung geebnet. Die israelischen Verbraucher müssen sich jedoch noch gedulden, bis sie die Steaks aus kultiviertem Rindfleisch probieren können, während sich das Unternehmen auf die Markteinführung im Land vorbereitet. Außer in seinem Heimatland hat Aleph Farms auch in der Schweiz und im Vereinigten Königreich Dossiers für die Zulassung neuartiger Lebensmittel eingereicht und plant eine Ausweitung seiner Aktivitäten in Singapur.
Trotz dieser Entwicklungen bleibt die breite Akzeptanz von kultiviertem Fleisch eine Herausforderung. Die Zukunft von kultiviertem Fleisch wird davon abhängen, ob es gelingt, die Skepsis der Verbraucher und die regulatorischen Hürden zu überwinden, um diese Innovationen auf den Markt zu bringen.
Weitere Informationen: statista.com