Lidl sieht die Eiweißumstellung als große gesellschaftliche Herausforderung der kommenden Jahre.
Lidl hat sein konkretes Ziel für die Proteinumstellung bis 2030 bekannt gegeben. Bis dahin sollen 50% der verkauften Proteinprodukte der Discounterkette pflanzlichen Ursprungs sein und nicht mehr als 50% tierisches Eiweiß. Derzeit sind 38% pflanzlich und 62% tierisch. Lidl ist damit nach eigenen Angaben die erste Supermarktette, die mit einem Ziel zur Verringerung des Anteils von tierischem Eiweiß am Umsatz an die Öffentlichkeit geht.
Quirine de Weerd, Leiterin der Abteilung Nachhaltigkeit und Kommunikation bei Lidl, sagt dazu: „Diese Umstellung ist eine wichtige gesellschaftliche Herausforderung für die kommenden Jahre. Wir nehmen unsere Verantwortung wahr. Deshalb haben wir uns ein konkretes Ziel gesetzt, das sich auf die Proteinumstellung konzentriert.“
Meistverkaufte Fleischersatzprodukte im klassischen Fleischregal
In den letzten Jahren hat Lidl sein Angebot an vegetarischen und veganen Produkten deutlich ausgebaut. Darüber hinaus bemüht sich das Unternehmen aktiv um niedrigere Preise für diese Produkte. Dennoch sieht Lidl, dass noch mehr getan werden muss, um sein Ziel zu erreichen und wird daher die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit seiner Fleischersatzprodukte erhöhen.
Ab dieser Woche wird Lidl in 70 Lidl-Filialen ein Pilotprojekt starten, bei dem einige der Fleischersatzprodukte direkt neben dem Fleischprodukt präsentiert werden. Drei Monate lang werden die Auswirkungen auf die Einkäufe untersucht. Außerdem werden Interviews mit den Kunden durchgeführt. Auch die Preise spezieller Fleischersatzprodukte werden deutlich niedriger als die der Fleischprodukte.
Chantal Goenee, verantwortlich für Nachhaltigkeit und Gesundheit bei Lidl, sagt: „Mit diesem Pilotprojekt werden wir unsere umsatzstärksten Fleischersatzprodukte auch im Fleischregal präsentieren: den vegetarischen Burger also direkt neben dem Fleisch-Burger. Damit wollen wir immer mehr unserer Kunden an unsere vegetarischen Produkte wie unsere Fleischersatzprodukte heranführen. Unser Ziel ist es, dass unsere Kunden sehen, wie einfach und schmackhaft es ist, auch mal einen Tag lang kein Fleisch zu essen und so das Klima zu entlasten.“
Zusammenarbeit mit der Wissenschaft
Für das Pilotprojekt arbeitet Lidl mit der Universität Wageningen und dem World Resource Institute (WRI) zusammen. Die Ergebnisse werden nach Abschluss des Pilotprojekts veröffentlicht, unter anderem in einem wissenschaftlichen Bericht.
Monique van der Meer, Forscherin für Marketing und Verbraucherverhalten an der Universität Wageningen, sagt: „Um die Umstellung auf Eiweiß zu beschleunigen, ist die Präsentation der pflanzlichen Alternative neben ihrem tierischen Gegenstück potenziell wirksam, insbesondere für Menschen, die gelegentlich weniger Fleisch essen wollen. Ähnliche frühere Studien zeigen einen positiven Effekt auf den Verkauf von pflanzlichen (Fleisch-)Alternativen. Mit dieser Maßnahme reagiert Lidl auf das gewohnte Verhalten im Supermarkt und unternimmt einen Schritt, um den Verbrauchern den Umstieg auf mehr pflanzliche Proteine zu erleichtern.“
Stientje van Veldhoven, WRI-Vizepräsidentin und Regionaldirektorin für Europa, meint: „Wenn Verbraucher im Supermarkt klimafreundlichere Lebensmittel wählen, macht das einen großen Unterschied. Die Frage ist, wie Lebensmittelproduzenten und Supermarktketten so effektiv wie möglich auf eine solche Veränderung reagieren können.“
Preisgekröntes Vegan-Sortiment
Für sein wachsendes alternatives Sortiment hat der Discounter erst vor kurzem den PETA Vegan Food Award der Tierrechtsorganisation PETA erhalten. Lidl konnte die Jury sowie die PETA-Community von seinem Konzept überzeugen und wurde mit seiner Eigenmarke Vemondo in der Kategorie “Bestes veganes Sortiment” prämiert. Vemondo bietet vom Brotaufstrich über vegane Milch- und Joghurtalternativen, Pizzen und Desserts bis hin zu Fleischalternativen ein vielfältiges Angebot für Kunden.
Auch im kürzlich veröffentlichten Ranking der Albert Schweizer Stiftung zu den veganfreundlichsten Supermärkten und Discounter konnte sich Lidl behaupten. Hier konnte sich die Kette hinter Aldi den zweiten Platz in der Kategorie Dicsounter sichern. Das Unternehmen konnte dabei besonders mit seinem gewachsenen Angebot an pflanzlichen Fertiggerichten überzeugen.
Die Lidl Eigenmarke Vemondo wurde bereits im Jahr 2022 bei den “International V-Label Awards” ausgezeichnet. Nach 2021 erzielte die Produktlinie hier erneut den ersten Platz in der Kategorie “Special Consumers’ Award”.
Weitere Informationen auf www.lidl.nl.