Das israelische Food-Tech-Startup Aleph Farms gab am Mittwoch bekannt, dass es in Israel die behördliche Genehmigung für den Verkauf von Steaks erhalten hat, die aus Kuhzellen gezüchtet wurden.
Kultiviertes Fleisch, das aus tierischen Zellen in einem Labor oder einer BioTech-Produktionsanlage gezüchtet wird, stößt weltweit auf Interesse, da es eine Möglichkeit darstellt, die Umweltauswirkungen der Fleischindustrie zu reduzieren und Bedenken hinsichtlich des Tierschutzes auszuräumen.
Das Startup Aleph Farms hat nun als eines der ersten Unternehmen überhaupt grünes Licht des für den Verkauf seiner kultivierten Fleischalternativen erhalten. Die Genehmigung des israelischen Gesundheitsministeriums ist laut Aleph Farms ein wichtiger Schritt auf dem langen Weg zur Markteinführung seiner zellgezüchteten, dünn geschnittenen Rindersteaks.
„Dieser behördliche Meilenstein spiegelt eine umfassende Bewertung entscheidender Faktoren der kultivierten Fleischproduktion wider, von Toxikologie und Allergenen bis hin zu Nährstoffzusammensetzung, mikrobiologischer Sicherheit und chemischer Sicherheit während des gesamten Produktionsprozesses“, so Ziva Hamama, Direktorin der Abteilung für Lebensmittelrisikomanagement im Gesundheitsministerium.
Hamama betont außerdem, dass es auch Gespräche mit anderen Unternehmen gebe, um weitere Produkte auf den Markt zu bringen. Israel ist weltweit führend in diesem Sektor und viele Unternehmen im Land leisten bereits Pionierarbeit bei der Entwicklung von Alternativen zu herkömmlichen Fisch- und Hühnerprodukten.
Der Weg zur Zulassung
Aleph Farms hat seit seiner Gründung im Jahr 2017 rund 140 Millionen US-Dollar eingesammelt und hat den Schauspieler Leonardo DiCaprio als Beiratsmitglied.
Vor einem Jahr erteilte das israelische Oberrabbinat dem Unternehmen die Zulassung, nachdem es festgestellt hatte, dass die kultivierten Steaks koscher sind und das Unternehmen erklärte, dass es die endgültigen Anweisungen des Gesundheitsministeriums für die Kennzeichnung des Produkts befolgt und eine abschließende Inspektion seiner Pilotproduktionsanlage in Zentralisrael erwirkt.
Das Unternehmen hofft, innerhalb weniger Monate mit dem Verkauf an Restaurants und schließlich an die ganze Gastronomie und den Einzelhandel beginnen zu können.
„Das Regulierungsteam von Aleph Farms arbeitet in ähnlicher Weise mit Behörden in zahlreichen Märkten auf der ganzen Welt zusammen, um die Einhaltung der jeweiligen Sicherheitsanforderungen zu gewährleisten“, so Yifat Gavriel, Leiter der Abteilung für Regulierungsangelegenheiten, Qualitätssicherung und Produktsicherheit des Unternehmens.
Aleph Farms sammelt nach eigenen Angaben Probenzellen von einem lebenden Tier und züchtet dann weitere in einem Kultivator, der die Bedingungen im Körper des Tieres nachahmt. Sie werden mit pflanzlichen Proteinen aus Soja und Weizen gemischt, aber das Produkt unterscheidet sich von beliebten pflanzlichen Alternativen, die keinen tierischen Ursprung haben.
Weitere Informationen unter: aleph-farms.com