VIER PFOTEN launcht neuen Bericht zum „Meat Exhaustion Day“ in Deutschland und fordert einen niedrigeren Fleischkonsum, Änderungen bei der Ernährung und die Reduktion der Tierzahlen.
Bereits am vergangenen Sonntag, den 21. April 2024, wurde in Deutschland die empfohlene maximale Jahresration an Fleisch auf Kosten der Gesundheit der Menschen und zulasten von Tieren und Umwelt überschritten. Das hat VIER PFOTEN jetzt mit dem „Meat Exhaustion Day“ errechnet. Basis für die Einschätzung der globalen Tierschutzstiftung ist die so genannte „Planetary Health Diet (PHD)“, ein wissenschaftlich fundierter Speiseplan, der von der renommierten EAT-Lancet Kommission erarbeitet wurde.
Mit 51,6 kg pro Kopf und Jahr ist der deutsche Fleischkonsum mehr als 1,5-mal so hoch wie der durchschnittliche weltweite Fleischkonsum. VIER PFOTEN empfiehlt eine Änderung des Ernährungssystems sowie die Reduzierung des Fleischkonsums und der Tierzahlen.
Für Österreich hat VIER PFOTEN den Meat Exhaustion Day für den 7. April errechnet, in der Schweiz ist dieser Tag demnach erst am 6. Mai erreicht.
Der Fleischkonsum in Deutschland
Am letzten Sonntag haben die Deutschen laut VIER PFOTEN100 Prozent von dem verbraucht, was sie innerhalb von zwölf Monaten maximal konsumieren sollten. Zwar ist der Jahresdurchschnitt aus dem vergangenen Jahr von 51,6 kg Fleisch pro Kopf im Jahr ein neuer historischer Tiefstwert – allerdings ist der Fleischkonsum damit immer noch mehr als dreimal so viel wie die empfohlene Menge, die nachhaltig für den Planeten und unsere Gesundheit wäre und mehr als 1,5-mal so hoch wie der durchschnittliche weltweite Fleischkonsum. Im Durchschnitt verzehrt eine Person 1 kg Fleisch pro Woche, die Planetary Health Diet (PHD) empfiehlt hingegen lediglich 301 Gramm pro Woche.
Die Folgen für die Tiere
Um den Bedarf an Fleisch zu decken, werden in Deutschland jedes Jahr Hunderte Millionen Tiere geschlachtet. 2023 waren das allein 702,2 Millionen Hühner, Puten und Enten, drei Millionen Rinder, 43,8 Millionen Schweine sowie eine Millionen Schafe und Lämmer.
„Noch viel schlimmer: Deutsche Haushalte werfen große Mengen an tierischen Produkten weg. Allein 2021 wurden 640.000 Schweine, 50.000 Rinder, 52.000 Schafe und Ziegen, 8,9 Millionen Hühner und 881.000 Truthähne, Enten und Gänse ungegessen entsorgt. Ein unnützer Tod für die Mülltonne“, sagt Rüdiger Jürgensen, Mitglied der Geschäftsleitung VIER PFOTEN Deutschland.
Die Empfehlungen von VIER PFOTEN
Die deutsche Regierung sollte intensiv darauf hinarbeiten, Massentierhaltung und intensive Tierzucht schrittweise abzuschaffen und stattdessen vielfältige Produktionssysteme und eine nachhaltige pflanzliche Lebensmittelproduktion zu fördern. Allgemein muss der Konsum tierischer Produkte reduziert werden. Dies ist Aufgabe der Politik, aber auch Einzelhändler und andere Lebensmittelakteure sollten einbezogen werden, um Fleischoptionen auf Einzelhandelsebene zu reduzieren, die Qualität und Haltungsformen zu verbessern und durch pflanzliche Optionen zu ersetzen.
VIER PFOTEN appelliert ebenso an die Verbraucher: Jeder kann den eigenen Fleischkonsum reduzieren – insbesondere von billigem und stark verarbeitetem Fleisch. Tierische Produkte können durch Hülsenfrüchte und andere pflanzliche Proteinquellen ersetzt werden. Ein gezielteres und bewussteres Konsumverhalten kann Einzelhändler, Restaurants und Lebensmittelhersteller dazu bewegen, auf pflanzliche und tierfreundliche Lebensmittel umzusteigen.
Weitere Informationen: vier-pfoten.de