Fashion & Beauty

Zertifizierungsunternehmen kooperiert mit Veganer Gesellschaft Österreich für vegane Textilien

Das in Wien ansässige Institut für Ökologie, Technik und Innvovation (ÖTI) führt ab sofort für die Vegane Gesellschaft Österreich Audits bei Textilunternehmen zur Erlangung des veganen Siegels (V-Label) durch. Das erste Pilotprojekt mit dem langjährigem ÖTI-Kunden Vossen – einem der führenden Frottierwarenhersteller in Europa – wurde erfolgreich durchgeführt.

Herausforderung: Pflanzliche Textilien sind nicht gleich vegan

„Veganismus ist ein globaler Trend – wir glauben, dass unsere weltweit erste zertifizierte Handtuchkollektion auch international großes Potenzial hat. Wir stehen hier gerade erst am Anfang unsere Handtücher der Welt zu präsentieren.“, so Paul Mohr, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing bei Vossen. „Zu Beginn des Prozesses stand die Erkenntnis, dass Baumwollhandtücher nicht gleich vegan sind. Die größte Herausforderung war für uns Substitutionsprodukte zu finden, welche keine tierischen Bestandteile enthalten, diese produktionsfähig zu machen und sie in den Produktionsprozess zu integrieren“.

Das V-Label erfordert die Offenlegung aller Bestandteile eines Textilprodukts. Es werden auch sämtliche Produktionshilfsstoffe geprüft. Tierische Rohstoffe sind dabei nicht erlaubt. Das betrifft zum Beispiel Wolle, Leder, Fell, Pelz, Seide, Knöpfe aus Horn oder Perlmutt, tierische Wachse und Fette (beispielsweise in der Schlichte oder in der Appretur) oder auch Farbstoffe oder Färbereihilfsmittel tierischen Ursprungs. Im Falle von Vossen enthielt die Schlichte tierisches Wachs und musste daher umgestellt werden.

Globales Potenzial vegan-zertifizierter Textilien

Wie bei Vossen verspricht sich auch Johannes Gilli, Bereichsleiter für Gütesiegel bei der Veganen Gesellschaft Österreich, viel von der neuen Kooperation: „Der Markt für vegan-zertifizierte Textilien ist derzeit eine noch kaum besetzte Nische und bietet großes Potenzial, um sich von der Masse abzuheben. Der Markt für vegane Produkte zählt derzeit mit Abstand zu jenen mit den größten Wachstumsaussichten.“

Die vegan lebende Bevölkerung nehme sowohl in Österreich als auch global stark zu. In Österreich gebe es derzeit mehr als 105.000 VeganerInnen, zusammen mit den VegetarierInnen kämen sie auf über 10% Bevölkerungsanteil. Doch nicht nur diese betrachtet Gilli als Zielgruppe: „Rund 52% der Bevölkerung möchten im Alltag bewusst tierische Produkte reduzieren.“ Global betrachtet ist die Zahl jener, die sich als vegan bezeichnen im vergangenen Jahrzehnt um über 300% gestiegen.

Zertifizierung und MADE IN GREEN by OEKO-TEX®

Bei der Zertifizierung mit dem V-Label wird von der Vergabestelle – in Österreich die Vegane Gesellschaft – jedes einzelne Produkt samt seines Herstellprozesses genau kontrolliert. Für die regelmäßigen Kontrollen vor Ort greift die Vegane Gesellschaft auf geeignete Kontrollstellen zurück. Bei der Auswahl der Kontrollstellen spielt auch das Angebot weiterer nachhaltiger Standards eine Rolle, wie beispielsweise bio oder andere renommierte Öko-Standards. „Im Textilbereich war eine Zusammenarbeit mit ÖTI mit seinem MADE IN GREEN by OEKO-TEX® Standard naheliegend. Das ÖTI führt nun für das V-Label regelmäßige Kontrollen in den Produktionsstätten durch. Wir haben bereits weitere Anfragen von österreichischen Textilproduzenten und erwarten in diesem Bereich eine steigende Nachfrage.“, erläutert Johannes Gilli.

Die Zusammenarbeit mit externen Kontrollstellen für regelmäßige Audits ist für das V-Label noch relativ neu. In einigen Ländern wie beispielsweise der Türkei, Ägypten, Italien, Tschechien, Marokko oder dem Iran ist dies bereits jetzt möglich.

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