Kultiviertes Fleisch, Zellkultur- & Biotechnologie

ProVeg sieht den ersten Zulassungsantrag für zellkultiviertes Fleisch in Europa als positives Zeichen für die Ernährungstransformation

Der erste Antrag für die Vermarktung von kultivierten Fleischalternativen in Europa könnte laut ProVeg zur raschen Kommerzialisierung der neuartigen Lebensmittel beitragen.

Das Food-Tech-Unternehmen Aleph Farms hat bekannt gegeben, dass es in der Schweiz den Verkauf der weltweit ersten zellkultivierten Rindersteaks beantragt hat. Mathilde Alexandre, Corporate and Institutional Engagement Manager bei ProVeg International, bezeichnet den Schritt als überaus ermutigend.

„Der Zulassungsantrag zeigt, dass sich die zelluläre Landwirtschaft rasant weiterentwickelt und sich der Kommerzialisierung annähert“, erklärt Alexandre.

Im letzten Monat haben die US-Behörden zwei Unternehmen die Genehmigung erteilt, zellkultiviertes Hühnerfleisch in Restaurants zu verkaufen. In Singapur ist bereits seit zwei Jahren ein sogenanntes Hybridprodukt mit zellkultiviertem Tierfett auf dem Markt.

Good meat kultiviertes fleisch
Kultiviertes Hühnerfleisch von GOOD Meat © Good Meat

Staatliche Unterstützung für Marktentwicklung entscheidend

„Damit zellkultiviertes Fleisch die Transformation unseres Ernährungssystems mit voranbringen kann, müssen die europäischen Länder weitere Zulassungsanträge aktiv fördern. Die Niederlande haben bereits einen Schritt in die richtige Richtung getan“, so Alexandre weiter.

Die niederländische Regierung hat letzte Woche ein Abkommen verabschiedet, das Verkostungen von zellkultivierten Nahrungsmitteln vor der Markteinführung ermöglicht.

Proveg logo
© Proveg International

Technologie verspricht Schutz von Ressourcen

Alexandre verweist zudem auf das große Nachhaltigkeitspotenzial der neuen Technologie: „Flächen, die bislang für die Tierhaltung genutzt werden, könnten dank der zellulären Landwirtschaft für die Aufforstung, den Schutz der biologischen Vielfalt und die Renaturierung verwendet werden. All diese Maßnahmen ermöglichen es der Natur, sich zu regenerieren und mehr CO2 aufzunehmen.“

Unter Verwendung erneuerbarer Energien kann zellkultiviertes Rindfleisch die CO2-Emissionen um schätzungsweise 92 Prozent im Vergleich zu konventionell produzierten Produkten reduzieren. Der Flächenbedarf würde um etwa 95 Prozent und der Wasserbedarf um etwa 78 Prozent sinken.

Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) hat 2022 die zelluläre Landwirtschaft deshalb neben der pflanzenbasierten Ernährung als eine wichtige Möglichkeit bezeichnet, den Druck auf unsere endlichen natürlichen Ressourcen zu begrenzen.

Mehr dazu auf www.proveg.com/de.

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