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REWE kündigt ambitionierte Proteinstrategie an und fordert politische Unterstützung für die Proteinwende

Die Reduktion von Scope-3-Emissionen ist für Supermärkte ohne eine umfassende Neuausrichtung ihres Proteinangebots kaum zu bewältigen. Insbesondere Fleisch- und Milchprodukte tragen erheblich zur Klimabilanz des Einzelhandels bei. Bisher hat in Deutschland vor allem Lidl konkrete Maßnahmen ergriffen, sich klar zur Diversifizierung seines Proteinportfolios verpflichtet und setzt zunehmend auf tierfreie Produkte. Nun folgt mit Rewe ein weiterer großer Akteur, der eine ambitionierte Proteinstrategie ankündigt und damit einen entscheidenden Schritt in Richtung nachhaltigerer Ernährungsstrukturen macht.

Emilie Bourgoin, Group Director Public Affairs bei der REWE Group, schreibt dazu auf LinkedIn: „Unsere Ernährung wird von einem Mix aus traditionellen und innovativen Systemen geprägt sein. Eine immense Veränderung könnten hierbei pflanzliche und alternative Proteine ausmachen.“

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© REWE Group

REWE fordert politische Unterstützung für die Proteinwende

„Wir haben eine ambitionierte Proteinstrategie erarbeitet. Doch klar ist auch, die politischen Rahmenbedingungen müssen sich auch ändern“, schreibt Bourgoin.

Rewe fordert mehr Transparenz im Sortiment und spricht sich für die Etablierung der WWF Planet-Based Diets Retailer Methodology als Branchenstandard aus. Eine einheitliche Kennzeichnung, beispielsweise durch das V-Label, soll Verbraucher:innen eine klare Orientierung bieten. Gleichzeitig will das Unternehmen Innovationen im Bereich alternativer Proteine vorantreiben und sieht sich als wichtiger Partner von FoodTech-Startups. Um ein starkes FoodTech-Ökosystem in Deutschland zu etablieren, plädiert Rewe für bessere politische Rahmenbedingungen, darunter zusätzliche Forschungsgelder, Startup-Förderung und eine vereinfachte Zulassung neuartiger Lebensmittel. Ein weiteres Anliegen ist die Stärkung regionaler Lieferketten: Rewe setzt auf eine nachhaltige heimische Landwirtschaft und fordert gezielte Unterstützung durch die Proteinstrategie des BMEL. Mutige Betriebe, die auf Diversifizierung setzen, sollen durch den verstärkten Einsatz regionaler Rohstoffe in pflanzlichen Eigenmarken gefördert werden. Zudem spricht sich Rewe für eine faire Mehrwertsteuer aus, die pflanzliche Milchalternativen mit tierischen Produkten gleichstellt, um Wettbewerbsverzerrungen abzubauen und Verbraucher:innen echte Wahlfreiheit zu ermöglichen.

Für eine erfolgreiche Ernährungswende sei zudem eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Handel und Politik erforderlich. Bourgoin betont, dass eine nachhaltige und diversifizierte Proteinproduktion nur mit einer gemeinsamen, konstruktiven Strategie auf europäischer Ebene gelingen könne.

Veröffentlichung eines Positionspapiers und eines strategischen Vier-Punkte-Plans soll demnächst folgen

Zu den Details der neuen Proteinstrategie von Rewe sind bislang keine umfassenden Informationen bekannt. Das Unternehmen hat jedoch die bevorstehende Veröffentlichung eines Positionspapiers sowie eines strategischen Vier-Punkte-Plans bestätigt.

Weitere Informationen: rewe-group.com/de

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