Zwei staatliche Fördereinrichtungen des Vereinigten Königreichs – der Biotechnology and Biological Sciences Research Council (BBSRC) und Innovate UK – haben angekündigt, 15 Millionen Pfund in ein neues Innovationszentrum für pflanzliche, kultivierte und fermentierte Lebensmittel zu investieren.
Das National Alternative Protein Innovation Centre (NAPIC), das an der Universität von Leeds angesiedelt sein wird, erhält außerdem Investitionen in Höhe von 23 Millionen Pfund von Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Das Zentrum wird gemeinsam mit dem James Hutton Institute, der University of Sheffield und dem Imperial College London geleitet.
Im NAPIC werden über 30 interdisziplinär Forschende und 120 internationale Partner neue alternative Proteinprodukte und -zutaten entwickeln und untersuchen, wie diese in die Ernährung der Verbraucher integriert werden können. In Zusammenarbeit mit Unternehmen, Hochschulen, Aufsichtsbehörden und Investoren werden sich die Forscher auf vier Hauptbereiche konzentrieren:
- Erzeugung – Entwicklung alternativer Proteinprodukte mit optimalen funktionellen, sensorischen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften.
- Verarbeiten – Beschleunigung der Skalierung von kultiviertem Fleisch und Präzisionsfermentation mit KI-gesteuerten Modellen.
- Leistung – Sicherstellen, dass die Produkte die Erwartungen der Verbraucher erfüllen und sicher sind.
- Menschen – Verbesserung der Erschwinglichkeit, Zugänglichkeit und Akzeptanz von alternativen Proteinen.
Britische Regierung unterstreicht ihr Engagement für sichere alternative Proteine
Nach Angaben von GFI Europe erhöht sich mit den 15 Millionen Pfund die Gesamtinvestition der britischen Regierung in alternative Proteine auf über 91 Millionen Pfund, was ihr Engagement für sichere und gesunde alternative Lebensmittel unterstreicht. Anfang dieses Jahres investierte die Regierung 12 Millionen Pfund in das Microbial Food Hub, ein Forschungszentrum, das sich mit fermentierten Lebensmitteln befasst, und gewährte 500.000 Pfund für ein Projekt für kultiviertes Fleisch.
Im Jahr 2023 wurden weitere 12 Millionen Pfund an staatlichen Mitteln in das Cellular Agriculture Manufacturing Hub (CARMA) investiert, das britischen Unternehmen und Wissenschaftlern helfen soll, kultiviertes Fleisch in großem Maßstab herzustellen. Letztes Jahr haben die Minister auch angedeutet, dass sie die behördliche Zulassung von kultiviertem Fleisch beschleunigen wollen.
„Es ist erfreulich, dass die britische Regierung eine weitere Investition in alternative Proteine tätigt und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt, um die Entwicklung von Lebensmitteln zu beschleunigen, die unsere Ernährungssicherheit verbessern und neue Arbeitsplätze schaffen können“, sagte Linus Pardoe, UK Policy Manager bei GFI Europe.
„Ich bin UKRI sehr dankbar dafür, dass sie die Bedeutung alternativer Proteine für die Erreichung des Net Zero erkannt haben und gleichzeitig die Ziele der Proteinsicherheit, der Gerechtigkeit und der planetarischen Gesundheit berücksichtigen“, fügte Professor Anwesha Sarkar, Projektleiterin von NAPIC und Direktorin für Forschung und Innovation an der School of Food Science and Nutrition der University of Leeds, hinzu.
„NAPIC ist ein echtes gesamtbritisches Zentrum mit globaler Reichweite, und unsere Aufgabe ist es, ein ‚Innovationsmotor‘ für die sich rasch entwickelnde alternative Proteinindustrie zu sein, und ein allgemein gesundes, akzeptables, zugängliches und umweltfreundliches Lebensmittelsystem zu schaffen, indem wir die erstklassige britische Wissenschaft nutzen“, erklärt Sarkar weiter.
