Kultiviertes Fleisch, Zellkultur- & Biotechnologie

Südkoreas Ministerium für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit nimmt Bewerbungen für die Zulassung von Zuchtfleisch entgegen

Das südkoreanische Ministerium für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit (KFDA) hat bekannt gegeben, dass es ein Antragsverfahren für die Zulassung von kultiviertem Fleisch eröffnet hat, nachdem es Vorschriften für kultivierte Lebensmittel und einen Rahmen zur Bereitstellung von Leitlinien für Unternehmen eingeführt hat.

Die Ankündigung kam, nachdem die KFDA die „Vorläufigen Standards und Normen für Lebensmittelprodukte“ überarbeitet und veröffentlicht hatte, in denen das Verfahren für die Zulassung von Produkten und Zutaten festgelegt ist, die mit Hilfe von neuartigen Technologien wie z. B. der Zell- und mikrobiellen Züchtung hergestellt werden.

Kultivierte Lebensmittelzutaten können seit der Überarbeitung der Durchführungsbestimmungen zum Lebensmittelhygienegesetz im Mai letzten Jahres als Lebensmittelzutaten zertifiziert werden. Zuvor waren sie nur für Forschungs- und Entwicklungszwecke zugelassen. Im Rahmen dieser vorläufigen Normen konnten kultivierte Lebensmittelzutaten jedoch erstmals für den Verkauf zugelassen werden.

Sam Lawrence, GFI Vice President of Policy for Asia, erklärte gegenüber Cultivated X: „Die Ankündigung eines konkreten Marktzugangs für Unternehmen, die kultiviertes Fleisch anbieten, ist eine willkommene Anerkennung der wichtigen Rolle, die zukünftige Lebensmittel im Rahmen der Bemühungen Südkoreas um eine sicherere und nachhaltigere Proteinversorgung spielen werden.“

zellkulture simple planet
© Simple Planet

Einreichungen für neuartige Zutaten

Wie lokale Medien berichteten, enthält die überarbeitete Mitteilung der KFDA detaillierte Prüfkriterien für die Einreichung, den Inhalt und die Anforderungen an diese neuartigen Produkte.

Wie Hankyung erläuterte, müssen die eingereichten Dossiers Daten zur Sicherheitsüberprüfung enthalten, z. B. den Namen des Rohmaterials, den Ursprung der Zelle und das Herstellungsverfahren. Das Dossier muss auch Allergen- und Toxizitätsbewertungen für kultivierte Lebensmittelzutaten enthalten, die als Lebensmittel für die Entwicklung kultivierter Produkte anerkannt werden sollen.

Die Bewertungsgebühr beträgt 45 Millionen Won (34.000 $) und das Genehmigungsverfahren wird voraussichtlich bis zu 270 Arbeitstage dauern, berichtet das Good Food Institute.

Die KFDA erklärte, diese Initiative werde der Lebensmittelindustrie zugute kommen und gleichzeitig die Sicherheit von Lebensmitteln gewährleisten, die mit neuen Technologien hergestellt werden. Das Ministerium hat bislang jedoch noch keine Dossiers erhalten, berichtet das GFI.

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Kultivierter Kaviar © CellMEAT

Kultiviertes Fleisch in Südkorea

Die KFDA hat die Sicherheit und die Herstellungsprozesse von kultiviertem Fleisch bewertet, seit sie offizielle Leitlinien für alternative Proteine in den Nationalen Plan 2022 aufgenommen hat.

Unternehmen wie Hanwha Solutions Corp., CJ CheilJedang und Daesang Corp. haben in Fonds oder Unternehmen investiert, um die Entwicklung von kultiviertem Fleisch zu beschleunigen. Die CJ CheilJedang Corp. hat sich beispielsweise mit einem biomedizinischen Unternehmen zusammengetan, um Bioprinting Fleischalternativen zu entwickeln.

Zu den Biotech-Start-ups, die in Südkorea kultivierte Lebensmittel entwickeln, gehören unter anderem CellQua, TissenBioFarm, CellMEAT, SeaWith und Simple Planet.

Lawrence fügte hinzu: „Die Behörde fordert die Unternehmen auf, während dieser Übergangszeit Anträge einzureichen, was wir als positives Zeichen dafür werten, dass die Regulierungsbehörden den lokalen Sektor in Gang bringen wollen. Bisher hat die Regierung ein vorläufiges Rahmenwerk veröffentlicht, von dem wir erwarten, dass es im Laufe der Zeit weiterentwickelt und ausgebaut wird.

Weitere Informationen: mfds.go.kr

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