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Mycorena meldet Konkurs an und sucht neue Eigentümer, um die Entwicklung von Mykoprotein-Inhaltsstoffen fortzusetzen

Das schwedische Unternehmen Mycorena, ein Hersteller von Mykoprotein, hat nach erheblichen finanziellen Schwierigkeiten Insolvenz angemeldet. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen beträchtliche Anstrengungen unternommen, um diese Schwierigkeiten zu überwinden. So hat es den Bau einer Großanlage gestoppt und sich auf ein strategisch günstigeres Geschäftsmodell umgestellt.

Der Mykoprotein-Pionier gab außerdem bekannt, dass er sich unter neuer Eigentümerschaft umstrukturieren will, um seine Innovationen und Marktpräsenz zu erhalten und auszubauen. Den Aussagen der Geschäftsführung zufolge ist man optimistisch, dass das Unternehmen die aktuellen Herausforderungen überwinden und seinen Weg als führendes Unternehmen auf dem Markt für Mykoproteine fortsetzen kann.

CEO und Gründer Ramkumar Nair erklärt: „Dies war keine leichte Entscheidung, aber wir glauben, dass es ein notwendiger Schritt ist, um unser Geschäft umzustrukturieren und den Wert zu schützen, den Mycorena in den letzten 7 Jahren geschaffen hat. Unser Team ist entschlossen, gestärkt aus diesem Schritt hervorzugehen und Mycorenas Führungsrolle im Mykoprotein-Segment fortzusetzen. Wir sind unseren Stakeholdern, unserem Team und unseren Partnern für ihre Unterstützung dankbar, während wir in eine stärkere Zukunft blicken.“

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Ramkumar Nair @ Mycorena

Das Potenzial der Technologie von Mycorena

Magnus Löfving von Advokatfirman Lindahl KB wurde zum Treuhänder ernannt, um das Konkursverfahren zu verwalten. Seine Aufgaben umfassen die Bewertung der Unternehmensvermögenswerte und die Einladung interessierter Akteure, um den Betrieb unter neuer Leitung fortzusetzen.

Mycorena verfügt über viele Vermögenswerte, darunter Patente und Handelsmarken, die potenziellen Käufern eine lukrative Möglichkeit bieten, den Betrieb fortzuführen und aus der Vorarbeit im Bereich der Mykoproteinproduktion Kapital zu schlagen.

Der Vorsitzende Tore Sveälv teilt mit: „Unser Team hat alle Möglichkeiten ausgelotet, um dieses bahnbrechende Unternehmen zu retten. Schweren Herzens geben wir diese Entscheidung bekannt, aber letztlich glauben wir an das Potenzial der Technologie und der Produkte von Mycorena und hoffen, dass das Unternehmen weiterhin Werte in der Branche schaffen kann.“

Löfving kommentiert: „Dieses starke Anlagenportfolio ist in der Tat ein Beweis für die Innovation und Marktrelevanz des Unternehmens. Wir sind zuversichtlich, dass wir bald einen Käufer finden werden, der das Unternehmen aus der Konkursmasse erwirbt und den Betrieb fortführt.“

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© Mycorena

Führend in der Pilzfermentation

Die Leistungen von Mycorena sind beachtlich. Sie umfassen:

  • Als führendes Unternehmen im Bereich der Pilzfermentation hat das Unternehmen seit 2017 mehr als 35 Millionen Euro an Finanzmitteln eingeworben, davon 24 Millionen Euro in der bis dato größten nordischen Serie-A-Runde.
  • Start der Produktion seines Flaggschiffs, des Mykoprotein-Inhaltsstoffs „Promyc“ und Entwicklung von Fett auf Pilzbasis und Butter auf Mykoproteinbasis. Mit Promyc schuf das Team des Unternehmens ein Portfolio von vielvältigen Produktmöglichkeiten, darunter Aufschnitt, Käse, Meeresfrüchte, Fleisch und Hybridprodukte.
  • Im Jahr 2022 stellte das Unternehmen Bernhard Ilerup von Quorn als Leiter des kommerziellen Wachstums ein. Außerdem ging es eine Partnerschaft mit Lantmännen ein, um Zutaten aus recycelten Abfällen zu entwickeln und mit Tetra Pak, um eine groß angelegte Mykoproteinanlage zu bauen.
  • Erfolgreiche Produkteinführungen seit 2021 haben das Marktpotenzial von Promyc bewiesen, wobei Verbraucherprodukte in sechs EU-Ländern durch Partnerschaften und Zusammenarbeit mit Rebl Eats und Peas of Heaven eingeführt wurden.
  • In einer weiteren Partnerschaft tauschten Mycorena und das 3D-Druck Unternehmen Revo Foods ihr Fachwissen aus, um mit gedrucktem Mykoprotein ein neues, realistisches Segment für alternatives Fleisch zu schaffen.

Darüber hinaus erhielt Mycorena in diesem Jahr Mittel aus dem Discovery-Programm der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), das das Potenzial von Mykoprotein für den Einsatz bei Langstreckenmissionen im Weltraum aufgrund seiner ernährungsphysiologischen Vorteile und seines geschlossenen Produktionssystems anerkennt.

Derzeit betreibt das Unternehmen eine Demoanlage in Göteborg, die nach eigenen Angaben genügend Mykoprotein-Zutaten für bis zu 500 Tonnen Endverbraucherprodukte produzieren kann.

Mitgründerin und COO Ebba Fröling betont: „Wir hoffen, dass das Unternehmen einen neuen Eigentümer bekommt, um auf unserer bedeutenden Vorarbeit aufbauen zu können und dass das Team und seine Bemühungen die gleichen bleiben können.“

Weitere Informationen: mycorena.com

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