Food & Beverage

ProVeg fordert die EU nach der Wahl auf, eine Führungsrolle im Klimaschutz zu übernehmen

Klimaschutz durch Transformation der Lebensmittelsysteme muss laut ProVeg im Mittelpunkt des neuen EU-Mandats stehen.

Der Organisation ProVeg International zufolge, sollte die EU weiterhin eine weltweit führende Rolle beim Klimaschutz einnehmen und alle Register ziehen, um die Gesellschaft zu dekarbonisieren, den Verlust der biologischen Vielfalt umzukehren und die Umweltverschmutzung durch die Kraft der Lebensmittel zu reduzieren. Dieser Aufruf der Nichtregierungsorganisation folgt auf die Ergebnisse der EU-Wahlen von gestern Abend, die eine Reihe von neuen und wiederkehrenden Abgeordneten ins Europäische Parlament brachten.

„Eine der Hauptprioritäten dieses Mandats ist es, die Bemühungen zur Umsetzung des Europäischen Green Deal zu intensivieren und politische Lücken zu schließen. In diesem Zusammenhang bleibt die Farm-to-Fork-Strategie unvollendet. Dies war eine verpasste Gelegenheit, einen umfassenden Rechtsrahmen für nachhaltige Lebensmittelsysteme zu schaffen. Wir fordern die Europäische Kommission auf, diese Maßnahmen fortzusetzen und sicherzustellen, dass der Block ein positives Beispiel für Klimaschutzmaßnahmen für den Rest der Welt bleibt“, kommentiert Lucia Hortelano, EU Senior Policy Manager bei ProVeg.

Etwa 80 % des EU-Haushalts für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) fließen in die emissionsintensive Tierhaltung. Der Betrag, der für die Förderung klimafreundlicherer, pflanzlicher Lebensmittel bereitgestellt wird, ist laut ProVeg nach wie vor marginal, obwohl die europäische Farm-to-Fork Food-Strategie fordert, dass mehr Lebensmittel aus Pflanzen und auf europäischem Boden produziert werden.

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© hkama – stock.adobe.com

„Wir möchten insbesondere, dass die Europäische Kommission einen größeren Schwerpunkt auf Maßnahmen legt, die den Wandel des Lebensmittelsystems erleichtern, indem sie Innovationen bei pflanzlichen Lebensmitteln, die Erforschung alternativer Proteine und eine Umstellung der Subventionen unterstützt, damit Landwirte gesunde, nachhaltige Lebensmittel produzieren können“, so Hortelano.

Die Farm-to-Fork-Strategie, eine Leitinitiative des Europäischen Green Deal, ist von zentraler Bedeutung für den Übergang zu einer nachhaltigeren und gesünderen Ernährung in der EU. „Dieses neue Legislativmandat wird entscheidend dazu beitragen, dass die EU den Weg zur Klimaneutralität bis 2050 einschlägt“, meint Hortelano. „Wir fordern die Kommission daher auf, sich auf die Stärkung ihrer Strategie für pflanzliche Lebensmittel zu konzentrieren, indem sie die ihr zur Verfügung stehenden politischen Instrumente einsetzt.“

Insbesondere das öffentliche Beschaffungswesen und das Gaststättengewerbe könnten eine Schlüsselrolle dabei spielen, die Einführung einer gesunden, nachhaltigen und pflanzlichen Ernährung zu beschleunigen. Indem sie bei der Beschaffungspolitik pflanzlichen Optionen Vorrang einräumt, kann die EU die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher verbessern, lokale Landwirte unterstützen und Innovationen in der nachhaltigen Landwirtschaft fördern.

„Wirksame Maßnahmen wie die Förderung der öffentlichen Beschaffung gesunder, nachhaltiger Lebensmittel und die Zulassung angereicherter, pflanzlicher Milchalternativen im Rahmen des EU-Schulprogramms werden einen großen Beitrag zu einem nachhaltigeren Europa leisten“, fügt Hortelano hinzu.

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© Proveg International

EU-Mitgliedstaaten investieren bereits in den Sektor

Mehrere EU-Mitgliedstaaten haben bereits in erheblichem Umfang in die Umgestaltung des Lebensmittelsystems investiert, insbesondere Dänemark, das im vergangenen Jahr eine mit 168 Mio. EUR ausgestattete Strategie für pflanzliche Lebensmittel auf den Weg gebracht hat.

Ebenfalls im vergangenen Jahr hat Deutschland 38 Millionen Euro für alternative Proteine bereitgestellt, um pflanzliche, präzisionsfermentierte und zellkultivierte Proteine zu fördern.

Frankreich hat ebenfalls in den Sektor investiert und 50 Millionen Euro in eine Marketingkampagne in den sozialen Medien gesteckt, um den Verzehr von Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten zu erhöhen. Das benachbarte Belgien hat 3,5 Mio. € in die Entwicklung von kultivierter Stopfleber investiert.

Weitere Informationen: proveg.org

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