CEO-Statementreihe: Was aufregt, bewegt, motiviert (Teil 14).
In den letzten Jahren hat sich der Markt für pflanzliche und nachhaltige Verpackungsalternativen deutlich weiterentwickelt. Angesichts drängender ökologischer Herausforderungen wie der zunehmenden Plastikverschmutzung, steigender Umweltauflagen und der sich ändernden Konsumentenanforderungen, suchen immer mehr Unternehmen der Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie nach innovativen Materialien und Lösungen, um konventionelle Kunststoffverpackungen zu ersetzen.
Pflanzliche Verpackungen, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke, Zuckerrohr, Algen oder Pilzen hergestellt werden, bieten hier eine vielversprechende Alternative. Diese Materialien sind nicht nur biologisch abbaubar, sondern oft auch kompostierbar, wodurch sie die Umweltbelastung erheblich reduzieren können. Die Einführung pflanzlicher Verpackungen birgt somit immense Chancen im Kontext einer zirkulären Kreislaufwirtschaft. Neben den ökologischen Vorteilen bieten pflanzliche Verpackungen auch funktionale Eigenschaften, die mit herkömmlichen Kunststoffen konkurrieren können.
Die Hersteller solcher Verpackungsalternativen stehen jedoch auch vor einigen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Massenproduktion und Kostenoptimierung, um pflanzliche Verpackungen in großem Maßstab wirtschaftlich konkurrenzfähig zu machen und die breite Marktakzeptanz zu erhöhen.
Letztlich bietet die Integration pflanzlicher Verpackungslösungen aber auch einen wirtschaftlichen Mehrwert. Marken, die auf umweltfreundliche Verpackungen setzen, können sich in einem zunehmend kompetitiven Markt als verantwortungsbewusst und innovativ positionieren. Dies stärkt nicht nur das Markenimage, sondern spricht auch umweltbewusste Verbraucher an, die immer stärker auf nachhaltige Kaufentscheidungen achten.
In Teil 14 unserer Reihe „CEO-Statements: Was aufregt, bewegt, motiviert“, in der wir regelmäßig CEOs zu aktuellen Themen befragen, sprachen wir mit Johann Zimmermann, Geschäftsführer und Inhaber des österreichischen Unternehmens NaKu, sowie mit Mosas Pilscheur, dem CEO der Schweizer Mycrobez AG. Beide Unternehmen sind Vorreiter auf dem Gebiet pflanzlicher Verpackungsalternativen.
Geht es um die Umwelt oder doch um den Preis?
NaKu ist die Kurzform für „natürlicher Kunststoff“. Er ist nachwachsend und kompostierbar. Daraus fertig die Firma NaKu seit nunmehr 17 Jahren Flaschen, Folien, Tragetaschen, Spritzgussartikel, Druckfolien und seit neuesten auch Ausweis- und Gutscheinkarten an. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2007 von Ute und Johann Zimmermann, um plastikfreie Kunststoffe zu entwickeln, die Mensch und Natur vor der Plastikflut schützen. Die NaKu Biokunststoff-Produkte basieren auf schnell nachwachsenden, pflanzlichen Rohstoffen und sind optimal geeignet für die plastikfreie Küche sowie den plastikfreien Haushalt.
DI Mag. Johann Zimmermann, Geschäftsführer und Inhaber von NaKu, sieht vor allem den Preisunterschied pflanzlicher und konventioneller Verpackungen als Herausforderung an. Er sagt: „Keiner gibt zu, dass es zuerst um den Preis geht und dann erst um den Umweltschutz. Unsere NaKu-Flasche ist vergleichbar mit einer PET-Flasche, aber aus Zucker, kompostierbar und mit 60 % CO2-Einsparung – keine bedenklichen Ausgangsstoffe. Stelle ich sie neben eine PET-Flasche und sage: „Sie kosten beide das Gleiche“, bräuchte ich nicht mehr weiterzureden. Jeder würde zur pflanzlichen Alternative greifen. Doch am Ende höre ich oft: „Wir bleiben doch bei PET.“ Der Preis bleibt leider das entscheidende Kriterium.“
Nachhaltigkeit durchwächst die Massenmärkte
Das Schweizer Start-up Mycrobez AG verfolgt die Mission, eine nachhaltigere Zukunft durch die Ökonomisierung von grüner Technologie zu schaffen. Seit der Gründung im Jahr 2019 arbeitet das interdisziplinäre Team aus
Fachleuten der Materialwissenschaft, Biologie sowie Labor- und Verfahrenstechnik des Unternehmens daran, eine weltweit einmalige Technologieplattform zu schaffen. Diese ermöglicht die vollautomatisierte Aufwertung von Biomüll in industriellen Mengen zu einem multifunktionalen Naturschaumstoff. Das sogenannte „Myzelkomposit“ ist laut Unternehmen nicht nur nachhaltiger als seine erdölbasierten Kontrahenten, sondern auch profitabler. Bei der Umsetzung seiner Mission wird das 18-köpfige Team von renommierten wissenschaftlichen Institutionen, dem Migros Pionierfonds und diversen Unternehmen unterstützt und beraten.
Mosas Pilscheur, CEO der Mycrobez AG, weist auf die noch bestehenden Hürden für die Implementierung zirkulärer Verpackungslösungen hin: „Die Implementierung zirkulärer Verpackungen bringt derzeit noch einige technische und regulatorische Hürden mit sich. Deren unzureichende Skalierbarkeit und die Abhängigkeit von einigen wenigen organischen Rohstoffen gilt es schnellstmöglich zu entschärfen. Unser Ansatz ist es, die Rohstoffe für unsere myceliumbasierten Verpackungen so breit und lokal wie möglich zu diversifizieren und gleichzeitig den Herstellungsprozess zu automatisieren.“
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Wir befragen regelmäßig CEOs und Meinungsführer, was sie aufregt, bewegt, motiviert. Die Umfrage erfolgt durch unseren Agenturpartner vegency.
vegency – Kompetenzmarke von united communications – bietet kreative Markenkommunikation und innovative Sales-Beratung – lokal und regional, national und international. vegency arbeitet für Unternehmen, Non-Profit- Organisationen und Start-ups, die vegetarische, pflanzenbasierte und vegane Produkte oder Dienstleistungen anbieten. vegency ist unabhängig, inhabergeführt und gut vernetzt.
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