Europäische Einzelhandelsgiganten, darunter Lidl, REWE, Colruyt, Albert Heijn, Billa, Biedronka und andere, treffen sich am 24. Oktober 2023 in Berlin zum ersten Einzelhandels-Roundtable von ProVeg International.
Als Plattform für Zusammenarbeit und Wissen werden sich die Teilnehmer mit den größten Herausforderungen des Sektors befassen, darunter das Erreichen von Preisparität und die Vermarktung von pflanzlichen Lebensmitteln, mit dem Ziel, die Einführung nachhaltiger Lebensmittelpraktiken zu beschleunigen.
„Die Einzelhändler haben bewiesen, dass sie bei der Umstellung der Verbraucher auf klimafreundlichere Lebensmittel eine führende Rolle spielen. Dieses Treffen wird sie in einem Raum zusammenbringen, um Wissen auszutauschen, von dem wir hoffen, dass es ihre Bemühungen beschleunigen wird“, sagte Mathilde Alexandre, Corporate and Institutional Engagement Manager bei ProVeg International.
Gestaltung einer umweltverträglichen Lebensmittelindustrie
Der Roundtable der ProVeg-Einzelhändler hat zum Ziel, eine umweltverträglichere Lebensmittelindustrie zu gestalten. Um die Klimakrise zu bekämpfen, muss laut ProVeg das globale Lebensmittelsystem umgestaltet werden, da es für bis zu einem Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.
Die Veranstaltung findet nur wenige Wochen vor dem UN-Umweltgipfel COP28 statt, der sich dazu verpflichtet hat, die pflanzliche Ernährung als Lösung für die Klimakrise hervorzuheben.
In diesem Jahr hat sich die Präsidentschaft der COP28 verpflichtet, auf der zweiwöchigen Veranstaltung vor allem pflanzliche Optionen anzubieten und die Emissionen von Lebensmitteln zu kennzeichnen. ProVeg International wird auf der COP28 einen Food4Climate-Pavillon einrichten, um das Bewusstsein für die Bedeutung von pflanzlichen und kultivierten Lebensmitteln für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu schärfen.
Einzelhändler als Vorreiter des Wandels
Einzelhändler erweitern ihr Angebot an pflanzlichen Produkten und setzen sich kurz- und langfristige Klimaziele. Einige Beispiele für die jüngsten Initiativen des Einzelhandels im Bereich pflanzliche Produkte sind:
- Der Discounter ALDI hat sich verpflichtet, sein veganes Sortiment bis 2024 auf 1.000 Produkte zu erweitern. Das Unternehmen ist diesem Ziel bereits einen großen Schritt näher gekommen und bietet bereits über 950 vegan gekennzeichnete Produkte in allen Kategorien an.
- In Zusammenarbeit mit den Lebensmittelherstellern und -vertreibern Danone, SAVENCIA, ANDROS, Bel Bonduelle, Unilever und NUTRITION & SANTE leistet Carrefour Pionierarbeit bei der Entwicklung pflanzlicher Lebensmittel in Frankreich und strebt bis 2026 einen Umsatz von 3 Milliarden Euro in diesem Segment an.
- Das Einzelhandelsunternehmen Albert Heijn hat im September dieses Jahres eine pflanzliche Produktlinie mit 200 Produkten, darunter 58 Neuentwicklungen, auf den Markt gebracht, um damit zu seinem Ziel beigetragen, bis 2030 60 % aller verkauften Proteine auf pflanzlicher Basis herzustellen.
- Die österreichische Supermarktkette BILLA bietet nach eigenen Angaben das größte pflanzliche Sortiment des Landes mit rund 4.000 Produkten, die von der Veganen Gesellschaft Österreich als tierfrei zertifiziert wurden.
- Lidl kündigte im Februar Pläne an, sein Angebot an pflanzlichen Lebensmitteln zu erhöhen und tierische Lebensmittel im Rahmen einer Nachhaltigkeitsinitiative zu reduzieren. Ziel ist es, bis 2030 50% pflanzliche Proteine zu verkaufen – derzeit sind nur 38% pflanzliche Proteine im Angebot.
„Unser Ziel ist es, bis 2025 das beste Angebot an Produkten für eine achtsame und nachhaltige Lebensweise anzubieten. Indem wir uns Ziele für eine gesunde und nachhaltigere Ernährung setzen, wollen wir die Transformation der Lebensmittelsysteme unterstützen“, sagt Myriam Taphorn, Ernährungswissenschaftlerin und Beraterin der Lidl Stiftung CSR.
Einzelhändler, die an einer Teilnahme am Roundtable von ProVeg interessiert sind, können sich an corporate@proveg.com wenden.